Schreez im tückischen zweiten Jahr PDF  | Drucken |
Freitag, den 01. Juli 2016 um 08:44 Uhr
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Bastian Knop will die Konstanz
 
von Andreas Bär (anpfiff.info)
 
Sie waren der beste Aufsteiger in der Kreisklasse 5. Rundum zufrieden können Trainer Bastian Knop und seine Mannen damit aber nicht sein: Was vor allem daran liegt, dass unzählige Punkte gegen vermeintliche Kellerkinder liegen gelassen wurden - auch wenn der Trainer dafür eine plausible Erklärung hat.
 
Fast keines der Kellerteams, gegen die der SV Schreez nicht mindestens einmal verloren hat. "Das war dem Personal geschuldet", so Bastian Knop rückblickend, "uns gingen einfach die Leute aus." Dass auch das verbleibende Personal durchaus Qualitäten hat, bestätigt die Bilanz gegen die Topteams der Liga: Immerhin waren die Schreezer die einzige Mannschaft die beim (da schon feststehenden) Meister ASV Nemmersdorf gewann - und auch beim ASV-Nachbarn SpVgg Goldkronach gelang den Orange-Schwarzen der einzige Sieg auf deren Geläuf. Bitter für Schreez: Nur neun Zähler mehr aus den Partien gegen die Kellerkinder - und die Knop-Truppe wäre als Tabellenzweiter über den Zielstrich gegangen. "Man muss das ganz realistisch sehen", so der einstige Lindauer, "wir haben eine überdurchschnittlich gute Vorrunde gespielt und die Rückrunde war eher durchwachsen." Und genau das ist auch ein Grund, weshalb er vor der bevorstehenden Runde vorsichtig optimistisch, aber dennoch warnend auftritt. "Man kann nicht davon ausgehen, dass wir jede Saison so eine Vorrunde spielen", sagt der einstige Bayernligakicker, der das Kommando längst nur noch von außen gibt. Um die Wahrscheinlichkeit einer neuerlich guten Runde zu verbessern, hat sich der SV Schreez punktuell und strukturiert verstärkt. "Der Fokus lag darauf, Leute zu holen, die einheimisch sind", plaudert er aus dem Westentäschchen. Einer fällt dabei aus diesem Raster heraus: Benno Behrndt vom ASV Laineck. Im Gegensatz zu den anderen vier Neuzugängen ist er einer aus der beim SV Schreez weitverbreiteten studentischen Garde. "Er ist aber regelmäßig hier", klärt Knop auf.
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Mit Benno Behrndt hat der Schreezer Trainer eine Defensivperle an Land gezogen. Der baumlange Innenverteidiger kommt wie auch Ilyas Wille und Michael Röger vom ASV Laineck. Gleich drei Leute, die den Part den Innenverteidigers ausfüllen können. "Da haben wir jetzt ein Luxusproblem", weiß der Coach um seinen verbliebenen Manndecker Daniel Reuschel und Michael Kühnlein, der ebenfalls wieder fest in der Wagnerstadt weilt. Das war aber auch Ziel der Übung. "Wir haben zuviele Gegentore kassiert", blickt er zurück auf 58 Einschläge im eigenen Kasten. Gut möglich, dass Knop den ein oder anderen dieses defensiven Quintetts umfunktioniert - und auf die Außenverteidigerposition ("Da waren wir defensiv gut, offensiv ist das noch ausbaufähig") oder eine Reihe nach vorne schiebt. Schließlich sucht er fast schon händeringend nach einem zweiten Sechser. Niklas Gogoll, einer der überragenden Akteure der abgelaufenen Saison, weilt praktikumsbedingt ein halbes Jahr in Hamburg, dann stehen seine Prüfungen an. "Vielleicht ändere ich sogar das Spielsystem", lässt Knop durchblicken. Statt zweier Sechser nur noch einen und dafür einen zweiten Stürmer. Damit würde er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Wer stürmt an vorderster Front?

Schließlich hat Knop nach dem verletzungsbedingten Ausfall - und wahrscheinlichen Karriereende - von Basti Schön, der sich zunehmend in der Vereinsarbeit engagiert und einen zuverlässigen anpfiff.info-Liveticker abliefert, offensiv ebenfalls nachgebessert. Routinier Andre Band, der sich bisher kaum einer Konkurrenz erwehren musste, wird zwei ebenbürtige Nebenleute neben sich haben: Zum einen Youngster Tobias Wölfel, der vom TSV Donndorf-Eckersdorf kam, und zum anderen Niklas Gerber. Der etatmäßige Defensivmann wurde von Bastian Knop in der Endphase der Serie zweimal als Stürmer eingesetzt. Seine stolze Bilanz gegen Goldkronach und Nemmersdorf: Zwei Spiele an vorderster Front, zwei Dreierpacks. "Gut möglich, dass ich ihn da vorne lasse. Er hat eindrucksvoll bewiesen, dass er die Rolle spielen kann." Bleibt noch eine Position: Die des Keepers. Youngster Niclas Kühnlein ist verletzungsfrei, bot im finalen Kick in Nemmersdorf eine starke Leistung. Und Urgestein Andy Chlistalla brennt ebenfalls, will noch (mindestens) eine Saison durchziehen. "Die beiden sind auf Augenhöhe", so Knop, "wer im letzten Testspiel drinsteht, wird auch zum Saisonstart halten." Eines ist klar: Auch auf der Position ist er froh, die Wahl zu haben. "Wie schnell ist da was passiert und du bist froh, einen zweiten starken Mann zu haben."
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