TSV Glashütten - SV Schreez 2:3 (2:2)
Montag, den 16. November 2015 um 17:22 Uhr

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Schreez mit kurzem Kirchenpingarten-Déjà-vu
 
Als es bereits nach fünf Spielminuten 2:0 für den TSV Glashütten hieß, fühlten sich viele Schreezer an die jüngste 0:9-Pleite gegen Kirchenpingarten erinnert. Doch anders als bei der Packung vor drei Wochen kam die Knop-Elf noch einmal zurück ins Spiel und drehte die Begegnung sogar noch. Dabei hatte nach der Anfangsphase kaum noch jemand auf die Orange-Schwarzen gesetzt. Am Ende hieß es 3:2 für den SV Schreez.
 
Aus Glashütten Thomas Nietner
 
Vor dem Duell der beiden Aufsteiger drückte beiden Mannschaften der Schuh im Angriff: Glashütten musste weiter auf Torjäger Stefan Neuner verzichten, während die Gäste ohne ihren verhinderten Torschützen vom Dienst, Andre Band, auskommen mussten. Für die in dieser Saison nicht sonderlich torgefährlichen Gastgeber war diese natürlich eine bittere Pille. TSV-Coach Uwe Großmann setzte daher auf zwei Stürmer und brachte Timo Neuner neben Kapitän Petter, um die bislang magere Torausbeute auszubauen. Schlechte Nachrichten gab es aber auch für die Gäste kurz vor dem Anpfiff: Torwart Andreas Chlistalla musste nach dem Aufwärmen passen, da die Wade weiter zwickte, so dass Alexander Kühnlein unverhofft zu einem Comeback zwischen den Pfosten kam. Nicht die einzige Änderung gegenüber dem jüngsten 3:1-Erfolg über Waischenfeld: Für Andre Band stand Matthias Veit mal wieder in der Anfangsformation, ebenso wie Neuzugang Niklas Gerber, der seine Startelfpremiere feierte. Im 4-3-3 wollten die Gäste erst einmal kompakt stehen und ihre Konterstärke ausspielen - so der Matchplan von Trainer Basti Knop. Uwe Großmann hat ähnliche Vorstellungen: "Bloß kein Gegentor bekommen, sonst wird es schwer, wenn uns schon die Offensive fehlt." Mit Roberto Koch, Florian Bialas und Stefan Neuner fehlten der jungen Elf schließlich gleich drei Aufstiegsgaranten der Vorsaison. Einige Änderung zur Vorwoche daher: Marvin Holtz begann für Nico Baumgärtner.
 
Erinnerungen an Kirchenpingarten
 
Doch die Pläne von Gästetrainer Basti Knop hatten sich schnell erledigt: Es dauerte keine fünf Spielminuten da stand es schon 0:2 aus Sicht der Schreezer. Was war passiert? Zweimal konnte sich Timo Neuner auf dem rechten Flügel völlig frei in Szene setzen und mit jeweils mustergültigen Flanken Thomas Petter in der Mitte servieren. Zwei nahezu identische Treffer, bei denen die Schreezer Abwehr um Routinier Heiko Weingessel alles andere als gut aussah. Die Gäste verschliefen die Anfangsminuten komplett und machten es den Gastgebern leicht. Da wurden sofort Gedanken an die 0:9-Pleite in Kirchenpingarten wach. "Wir waren gleich zweimal schlecht gestanden. Da kamen natürlich gleich Gedanken an das Kirchenpingarten-Spiel auf", schwante Basti Knop bereits Böses, während Uwe Großmann seine Elf nach zuletzt vier sieglosen Spielen bereits auf der Siegerstraße sah: "Schön, wenn ein in Training einstudierter Spielzug auch im Spiel Früchte trägt." Doch eingetütet war der Heimdreier noch lange nicht, denn die Gäste fingen sich überraschend schnell wieder. "Wir waren schließlich schon öfters zurückgelegen", gab sich Gästestürmer Matthias Veit nach der Partie cool. Konnte er auch, schließlich gelang dem Band-Ersatz kurz darauf der 1:2-Anschlusstreffer. Die Orange-Schwarzen waren wieder im Spiel. Aber auch hier sah die Glashüttener Hintermannschaft nicht gut aus: Nach einem langen Gogoll-Einwurf konnte Spielmacher Basti Mayer fast unbedrängt auf Matthias Veit ablegen, der das Spielgerät ins lange Eck bugsierte. "Da haben wir geschlafen", ärgerte sich Uwe Großmann. Der Anschlusstreffer gab den Schreezer natürlich nun Aufwind, so dass die Partie fortan wieder ausgeglichen war. Doch beiden Teams fehlte etwas die Spielidee, so dass man sich nach dem torreichen Auftakt weitgehend im Mittelfeld neutralisierte. Vor allem die Blau-Weißen probierten es nun nicht mehr so oft über die Flügel, obwohl sich dies in der Anfangsphase gerade als erfolgreiches Mittel herausgestellt hatte. So lief der Ball bei der Heimelf zwar über Dominik Schwarzmann und Marco Psotta ganz gut von der einen Seite zur anderen, aber der vertikale Ball kam nicht mehr so genau. Der laufstarke und spielfreudige Angreifer Thomas Petter ließ sich nun immer öfters fallen, fehlte seiner Elf dann jedoch vor dem Tor. So waren es schließlich die bereits geschlagenen Gäste, die vor der Halbzeitpause die besseren Möglichkeiten hatten. Schon Yannick Pensel hatte den Ausgleich in der 40. Spielminute auf dem Fuß, als er einen Abpraller über die Latte setze. Besser machte es dagegen Teamkollege Sebastian Mayer: Schon am Boden liegende drehte sich der Schrezer Spielmacher in Gerd-Müller-Manier noch einmal auf und netzte zum nicht einmal unverdienten Ausgleich ein. Erneut schaute die TSV-Abwehr dabei nur zu. "Wir sind vier gegen einen. Da dürfen wir kein Gegentor kassieren", sah Uwe Großmann den Ausgleich sogar als Knackpunkt im Spiel. Für die Gäste hätte der Treffer psychologisch nicht zu einem besseren Zeitpunkt fallen können.
 
Chancen auf beiden Seiten
 
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste nun wesentlich konzentrierter als noch zu Beginn der ersten Hälfte und hatten durch Matthias Veit gleich eine gute Möglichkeit. Bloß nicht wieder die Anfangsminuten verpennen, lautete das SV-Motto. Das gelang aber nur bedingt: Denn in der 49. Spielminute hätte Marvin Holtz nach einer Petter-Flanke das 3:2 für die Heimelf erzielen müssen. Doch der Youngster setzte die Direktabnahme neben das Tor. "Das hätte die Führung für uns sein müssen", sprach auch Uwe Großmann von einer hunderprozentigen Torchancen. Bitter: Denn im Gegenzug erzielten stattdessen die Gäste das dritte Tor. Ein klassischer Konter, so wie Basti Knop sich das vorgestellt hatte. Jonas Friedrich bediente mit einem Querpasse den völlig freien Yannick Pensel, der nur noch einschieben musste. "Da stehen wir aber auch zu hoch", erkannte der TSV-Coach. Das Spiel war gedreht. Damit hatte wohl eine Stunde zuvor keiner gerechnet. Glashütten zeigte sich darauf erst einmal geschockt und verlor nun etwas den Faden. So waren die Gäste - trotz Chancen auf beiden Seiten - die Schreezer in der Folgezeit dem vierten Treffer näher als die Platzherren dem dritten Tor. Erst als Uwe Großmann mit Jan Gubitz einen weiteren Angreifer brachte und Thomas Petter auf die rechte Seite wechselte, kam in der Schlussphase noch einmal frischer Wind in die Partie. Die Gastgeber wollten es jetzt noch einmal wissen und warfen alles nach vorne. Der Ausgleich wäre auch nicht mehr unverdient gewesen. Aber Gästeverteidiger Daniel Reuschel hatte natürlich etwas dagegen und klärte nach einem Psotta-Kopfball für seinen geschlagenen Keeper knapp vor der Torlinie. Das war die große Chance zum Ausgleich, der trotz intensiver Bemühungen der Hausherren auch in den Schlussminuten nicht mehr fallen sollte.
 
Schreez weiter oben dabei
 
Nach zuvor vier Unentschieden gab es im Aufsteigerduell mal wieder einen Sieger, wobei auch im fünften Aufeinandertreffen ein Remis durchaus gerecht gewesen wäre. Uwe Großmann hatte mit seinem Tipp vor der Partie Recht behalten: "Das Spiel geht heute nicht 0:0 und auch nicht Unentschieden aus." Letztendlich bewiesen die Schreezer nach dem früheren Rückstand jedoch Moral und bestraften die Glashüttener für ihre defensiven Nachlässigkeiten bei den ersten beiden Gegentoren. Vor allem der lauffreudige Band-Ersatz Matthias Veit und Torschütze Sebastian Mayer wussten dabei zu gefallen. Hätte die Heimelf jedoch noch einen dritten Treffer nachgelegt, wäre es das wohl gewesen. So bleibt die Großmann-Elf auch im fünften Spiel in Serie sieglos. Vor der Winterpause geht es noch nach Goldkronach und gegen Kirchenpingarten. Da sollte man jedoch wieder punkten, um den Abstand auf den Relegationsplatz zu wahren. Dank der beiden Petter-Treffer ist man zumindest einmal nicht mehr die offensivschwächste Elf der Liga. Ganz anders die Gäste, die sich mit einem Sieg in der kommenden Woche gegen Lindenhardt weiter vorne festsetzen können. Die Schreezer können als Tabellenvierter weiter vom Relegationsplatz träumen, auch wenn Trainer Basti Knop und Spielleiter Michael Kilders natürlich "die Kirche im Dorf" lassen wollen: "Dass wir bislang schon 32 Punkte haben, ist sowieso schon sensationell. Alles Weitere ist jetzt Träumerei."
 
Stimmen zum Spiel
 
Uwe Großmann (Trainer TSV Glashütten) "Beim 2:1 haben wir geschlafen. Der Knackpunkt war jedoch der Ausgleich kurz vor der Pause. Da sind wir zu viert gegen einen Spieler. Aber jeder hat sich auf den anderen verlassen. Vielleicht sind wir da noch zu grün. Jedenfalls haben wir in dieser Situation Lehrgeld gezahlt. Nach der Pause haben wir durch Holtz die Möglichkeit zum 3:2 und kassieren im Gegenzug selbst das Tor. Danach hatten wir einen Durchhänger. Da müssen wir natürlich weiterspielen. Aber die Bälle sind dann nicht mehr gekommen wie noch in der Anfangsphase. Ein Remis wäre dennoch gerecht gewesen."
 
Bastian Knop (Trainer SV Schreez) "Unsere Taktik ist letztendlich aufgegangen. Bei den ersten beiden Bällen schlafen wir natürlich und stehen schlecht. Da kam natürlich schon der Gedanke an das 0:9 gegen Kirchenpingarten auf. Umso wichtiger war, dass wir gleich den Anschluss erzielt haben. Danach hatten beide Seiten ihre Chancen. Der Ausgleich fällt dann auch zu einem für uns günstigen Zeitpunkt. Nach der Halbzeit setzen wir dann noch den entscheidenden Konter und haben kaum mehr etwas zugelassen."
 
Jan Gubitz (Spieler TSV Glashütten) "Wir haben gut angefangen und gleich unsere ersten beiden Chancen gemacht. Aber die beiden Gegentreffer dürfen wir natürlich nicht kassieren. Da fehlt uns einfach noch die letzte Abgeklärtheit. Bitter war auch, dass wir vor dem 2:3 selbst noch eine gute Möglichkeit hatten und stattdessen im Gegenzug das Gegentor bekommen. Das war natürlich ein Dämpfer. Aber wir sind dann noch einmal zurückgekommen und hatten die Möglichkeit zum Ausgleich. Ein 3:3 wäre leistungsgerecht gewesen."
 

Matthias Veit (Torschütze SV Schreez) "Der Trainer hat gesagt ich soll heute Meter machen, das habe ich dann so umgesetzt und bin viel gelaufen. Aber auch vom Rückstand habe ich mich nicht verrückt machen lassen. Wir waren schließlich schon öfters zurückgelegen. Der Zeitpunkt der Tore hat uns natürlich in die Karten gespielt. Letztendlich geht das 3:2 schon in Ordnung."

 

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