Ein Aufsteiger rockt die Liga
Donnerstag, den 10. September 2015 um 16:05 Uhr

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Kann Schreez zuhause auswärts?

von Patrick Strätz (www.anpfiff.info)
 
Sie sind die Überraschung schlechthin in einer pickepackestarken Kreisklasse 5: Aufsteiger SV Schreez hat es sich ganz vorne heimelich gemacht und wartet jetzt gespannt auf den SV Weidenberg. Stellt sich eine Frage: Kann der SV Schreez zuhause auch auswärts?
 
Vier Spiele auf fremdem Boden, vier Siege. Besser als die Schützlinge von Neutrainer Bastian Knop steht keine Mannschaft in der Auswärtstabelle da. "Wir unterscheiden uns in der Spielanlage daheim und auswärts eigentlich nicht", weiß der Trainer keinen besonderen Grund für die bärenstarke Serie auf fremdem Geläuf. Vielleicht die Gegner? "Ein bisschen ist es der Tatsache wohl auch geschuldet", sagt Knop. Mit den gerade abgestiegenen Waischenfeldern in der Findungsphase und den beiden Kellerkindern aus Lindenhardt und Kreuz Bayreuth erscheinen drei der vier Gastgeber aktuell als machbare Aufgaben. Und auch der personell arg gebeutelte ASV Laineck ist momentan nicht in Topverfassung. Da aber schränkt Knop ein. "Das war eines unserer besten Spiele bisher." Defensiv standen die Schreezer dort richtig gut, agierten gut im Raum und spielten nach vorne geduldig. "Dann haben wir unsere Chancen auch gemacht", erinnert sich Bastian Knop an den jüngsten 3:0-Sieg bei der Ex-Truppe von Andre Band, der mit seinem Treffer zum 2:0 in der 79. Minute fast schon den Deckel draufmachte.
 
Personelle Feinjustierungen greifen
 
Besonders zufrieden zeigt sich Bastian Knop mit der personellen Feinjustierung. Schließlich änderte er einige Kleinigkeiten am Spielsystem. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer stabilen Defensive und einem schnellen Umschaltspiel", lässt er sich in die taktischen Karten schauen. Dabei greift er am liebsten auf das altbewährte 4-2-3-1 mit Yannick Pensel und Niklas Gogoll auf den beiden Sechserpositionen zurück. "Am Wochenende gegen Weidenberg fehlen die zwei" rümpft Knop ob zweier weiterer Ausfälle etwas die Nase "da müssen wir schauen, ob ich vielleicht eine kleine Überraschung aus dem Hut zaubere." Bislang funktionierte der Matchplan ziemlich gut. Über die beiden mit hohem Tempo ausgestatteten offensiven Flügelspieler Thorsten Bär und Jonas Friedrich will Schreez die gegnerischen Hintermannschaften aushebeln, mit Andre Band steht mittig ein wieder einmal eiskalter Vollstrecker: Fünfmal traf er, genauso wie Sebastian Meyer - die letztjährigen Torgarantieren aus der A-Klasse stechen auch eine Liga höher. Und Jonas Friedrich scheint seinen guten Lauf beizubehalten oder sogar ausbauen zu können. Der einst als Vorbereiter glänzende Außenbahnkicker tut sich in diesem Jahr auch als Torschütze hervor. Dreimal traf er, dreimal legte er auf. "Ich habe ihn auf die rechte Seite beordert", so Bastian Knop "da fühlt er sich wesentlich wohler. Außerdem fordere ich von ihm wie von jedem anderen auch, im Sechzehner den Abschluß zu suchen." Umso wichtiger, dass das klappt, nachdem sich Basti Schön schon wieder einmal langfristig verabschieden muss. Nach gerade überstandener Verletzung riss er sich im Spiel gegen Oberpreuschwitz das andere Kreuzband, wird im November operiert.
 
Personelle Sorgen drohen

Doch Schön ist nicht der einzige Ausfall. Am Wochenende fällt neben zwei, drei Verletzten auch Alexander Kühnlein aus. Der wird im Oktober eine Schlüsselrolle für ein Spiel einnehmen. Er, der nach seiner Handoperation eigentlich nur noch als Feldspieler und nicht mehr als Keeper auflaufen wollte, muss da für ein Spiel zwischen die Pfosten. Da sich Nic Kühnlein, zum Saisonstart eine Nasenlänge vor Andreas Chlistalla und im Kasten stehend ("Das hat Andy super aufgenommen!") das Innenband im Knie gerissen hat und gute zehn Wochen nicht zur Verfügung steht und Chlistalla ein Spiel urlaubt, muss Ali Kühnlein ran. "Da darf uns nichts mehr passieren", weiß auch der Trainer, der offen und ehrlich zugibt, dass ihm "die personelle Situation etwas Sorgen bereitet." Bislang läuft es gut. "Wir machen aus unseren Tugenden das Beste", sagt Knop, der die eingefahrenen 16 Punkte als Punkte gegen den Abstieg wertet. "Noch", grinst er. Am Wochenende will er auch auf heimischem Boden nachlegen: Mit Weidenberg wartet dort ein Gegner, den Bastian Knop als "schlechter dastehen, als sie sind" charakterisiert. Dennoch sagt er klar, dass das Ziel drei Punkte sind. "Verstecken wollen wir uns nicht." Sollte das Spiel auch noch gewonnen werden, dann dürfte langsam der Letzte in der Liga die Schreezer ernstnehmen. "Für mich sind Preuschwitz, Nemmersdorf, der USC-Post/SV und ein bisschen auch Warmensteinach die Favoriten", so der Schreezer Coach - dessen Elf von einer personell noch nicht bestens aufgestellten Uni-Truppe die Grenzen deutlich aufgezeigt bekam. "Die haben den Ball schon schön laufen lassen", zollt er der Lockl-Truppe seinen Respekt.
 
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