A-Klasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 7. Spieltag, 16.09.2012

Gastgeber mit rabenschwarzem Tag

von Heiner Herold (www.anpfiff.info)

Eine kalte Dusche hatte der neue Glashüttener Trainer Uwe Großmann in den ersten Spielen wegzustecken. Bei den Heimauftritten gegen Altenplos und Kreuz gab es zum Einstand ernüchternde Niederlagen. Danach schaffte man jedoch eine kleine Erfolgsserie mit vier Siegen in Folge, die auch gegen die Schreezer fortgesetzt werden sollte. Auch die Gäste hatten mit Elvir Zekic einen neuen Mann an der Außenlinie verpflichtet, der gleich mit einer makellosen Heimbilanz aufwarten konnte. Auswärts gingen die Männer um Torjäger Sebastian Schön bisher aber immer leer aus – eine Tatsache, die sich schnell ändern ließ.

Glashüttener Strohfeuer

Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn Hannes Gesslein in der Anfangsphase getroffen hätte. Drei Mal hatte der junge TSV-Stürmer die Gelegenheit, sein Team in Front zu bringen und schaffte es dabei nicht, das Runde im Eckigen unterzubringen. Die Strafe ließ nicht lange auf sich warten. Bei einem sehenswerten Konter legte der quirlige Sebastian Schön quer auf Matthias Veit, der keine Mühe hatte, aus kurzer Entfernung zur Führung der SV-Kicker zu vollstrecken. Glashütten antwortete mit wütenden Angriffen, war dabei aber meist nur bei Standardsituationen richtig gefährlich. Ein Freistoss sorgte dann aber für den zweiten Treffer auf der anderen Seite. Gästelibero Heiko Weingessel hämmerte aus gut 25  Metern einfach einmal auf den gegnerischen Kasten und ließ mit seinem scharf geschossenen, aber keineswegs unhaltbaren Kracher TSV-Keeper Toni Hofmann nicht gut aussehen. Doch es kam für die Großmann-Elf noch schlimmer. Nach einem Eckstoß flog die abgewehrte Kugel in Richtung Jürgen Engelbrecht, der vom Elfmeterpunkt nicht lange fackelte und das Leder volley zum überraschenden 3:0 Pausenstand für die Gäste in die Maschen drosch. Damit hatten wohl auch die kühnsten Optimisten unter den Schreezern nicht gerechnet.

Kurze Hoffnung

Natürlich drängten die Gastgeber auf den frühen Anschlusstreffer, um der Partie vielleicht doch noch eine Wende zu geben. Doch die Schützlinge von Elvir Zekic verteidigten rustikal und waren in der Wahl ihrer Mittel, wie die Gastgeber auch, nicht gerade zimperlich. Einer der zahlreichen, grenzwertigen Körperkontakte war es dann auch, der zum ersten Glashüttener Treffer führte. Michael Weidenhammer wurde im Strafraum festgehalten und als er merkte, dass er den Ball nicht mehr erreichen konnte, ließ er sich fallen. Seinem Kollegen Roberto Koch, der Torwart Alexander Kühnlein ins andere Eck schickte, war es egal und schob ins rechte Eck ein. An sich war danach für die Heimelf noch genügend Zeit vorhanden, zumindest einen Punkt zu retten. Allerdings stellten sich im weiteren Verlauf der Partie immer mehr technische Mängel und ungenaue Zuspiele bei den Gastgebern ein. So konnte man an diesem Tag die Abwehr um den souveränen Libero Heiko Weingessl kaum in Bedrängnis bringen. Als die Zeit dann weitgehend ereignislos verstrich, bugsierte Timo Neuner eine Flanke in den eigenen Strafraum ohne Bedrängnis zum 1:4 auch noch ins eigene Netz. Damit war die Entscheidung perfekt. Dass Sebastian Schön bei einem Konter auch noch traf und bei einem sehenswerten Freistoss die Kugel nur knapp am Dreieck vorbei schlenzte, hatte dann eigentlich nur noch statistischen Wert.

Ausblick Mittelfeld

Es war eine sehr kampfbetonte Partie, die von vielen, verbissen geführten Zweikämpfen bestimmt war. Dass die Schreezer die Punkte nach einem klaren Sieg mit nach Hause nehmen konnten, hatte etwas mit der Dramaturgie des Spiels zu tun. Mit den Treffern zum für sie richtigen Zeitpunkt haben die Zekic-Schützlinge dem Gegner Zuversicht und Konzentration geraubt. Obwohl es jetzt den Anschein hat, dass beide Team wohl nicht um die Spitze mitspielen können, kann man den beiden Kontrahenten allerdings zutrauen, jede Spitzenelf zu schlagen.