A-Klasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 2. Spieltag, 12.08.2012

Überzogene Kartenflut bremst Spielfluss im Derby

von Michael Kilders

Die Heimelf landete bei ihrer Sportheimkerwa den „traditionellen“ Dreier, der aber erst nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zustande kam. Die ersatzgeschwächten Gäste aus Lindenhardt machten es den Platzherren durch kompromisslose Manndeckung in der ersten Halbzeit sehr schwer und setzten selber immer wieder gefährliche Nadelstiche, so auch in der 15. Minute als Florian Ebel freistehend zum Schuss kam und den Ball an die Oberkante Latte setzte. Die Schreezer waren indes viel zu pomadig und lauffaul, versuchten ihr Heil meist mit langen Bällen, die aber meist nicht den Abnehmer fanden, allgemein lief für sie nicht viel zusammen. Zwar kamen sie trotzdem in den letzten fünf Minuten vor der Pause zu drei guten Chancen durch Jürgen Engelbrecht, Sebastian Schön und Sebastian Meyer, die aber entweder vom aufmerksamen Gästetorwart Sven Kögel vereitelt oder einfach neben das Tor gesetzt wurden. In der 45. Minute führte dann ein direkter Freistoss vom agilen Thomas Brütting, der nicht ganz unhaltbar schien, zum nicht unverdienten 0 : 1.

Eine deutliche Pausenansprache von SVS-Spielertrainer Elvir Zekic zeigte ihre Wirkung. Seine Mannschaft arbeitete sich nun in das Spiel hinein. In der 49. Minute brachte eine feine Einzelaktion von Sebastian Meyer den 1 : 1 Ausgleich, trotzdem war der Treffer eigentlich regelwidrig, da er sich den Ball vorher im Seitenaus im linken Mittelfeld erkämpfte und einige Lindenhardter folglich abschalteten und reklamierten. Die Schreezer drängten nun auf den Führungstreffer, doch beste Möglichkeiten vor allem von Torjäger Sebastian Schön, der im Abschluss höchst unglücklich agierte und auch manchmal zu eigensinnig spielte, wurden vergeben. So musste eine Standardsituation zur 2 : 1 Führung herhalten. Ein genau getimter Freistoss von Sebastian Meyer fand den allein gelassenen Stefan Hagen am langen Pfosten, der trocken einnetzte (71.). Die Gäste versuchten zwar nun verstärkt nach vorne zu spielen und den Ausgleich zu erzielen, doch bis auf eine klare Möglichkeit die Alexander Kühnlein gut parieren konnte, gab es für sie nichts zählbares. Ein schneller Einwurf von Sebastian Schön überrumpelte die Lindenhardter Deckung, der eingewechselte Till Trojer machte mit einem strammen Flachschuss in der 83. Minute dann alles klar. Insgesamt ein verdienter Sieg für die Schreezer, die ein klares Chancenplus hatten und die zweite Halbzeit größtenteils feldüberlegen waren. Beste Spieler auf beiden Seiten waren jeweils die Torschützen.

Leider kam insgesamt zu wenig Spielfluss auf, da der schwache Schiedsrichter viel zu oft die Partie wegen auch vermeintlichem Meckern unterbrach und seine Autorität mit Karten dokumentierte, was vor allem die Gäste in und außerhalb des Spielfeldes mehrmals auf die Palme brachte, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte in den Schlussminuten für sie rundeten das ganze ab.