von Michael Kilders

In einem munteren Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, siegten die laufstarken und rustikalen Gäste nicht unverdient. Die Platzherren hatten zwar insgesamt Feldvorteile und mehr Ballbesitz, doch wurden die Schreezer Stürmer Sebastian Schön und Christian Ochs messerscharf gedeckt und mit allen Mitteln bearbeitet. Der agile Sebastian Meyer versuchte es somit mit vier Distanzschüssen in der ersten Hälfte, die aber alle ihr Ziel verfehlten. Auch gute Möglichkeiten (Alexander Kolb, Heiko Weingessl) durch Standards (Ecken und Freistöße) brachten keinen zählbaren Erfolg. Die aus einer kompakten Defensive operierenden Kirchenpingartner versuchten ihre pfeilschnellen Stürmer D. Walberer und Schäffner in Szene zu setzen, die die einheimische Abwehr, vor allem Letzterer, mehrmals vor einige Probleme stellte. So konnte Torwart Christopher Teufel einen Schuss von Schäffner gerade noch an die Latte lenken (28.). Trotzdem fiel das 0:1 (37.) zu diesem Zeitpunkt doch etwas überraschend. Schäffner narrte die Schreezer Abwehr und Mittelfeldregisseur Stahl überlupfte abschließend Christopher Teufel. Der kurz zuvor eingewechselte Daniel Reuschel belebte dann die rechte Seite. In der 38. Minute konnte seine „verunglückte“ Flanke vom guten Torwart Veigel gerade noch an die Latte gelenkt werden. In der 42. Minute konnte er aber nach einer Ecke den noch zuvor auf der Torlinie abgewehrten Ball, endlich aus nächster Nähe zum 1:1 resolut in die Maschen dreschen. Kurz vor der Pause wurde Christian Ochs im Strafraum elfmeterreif von den Beinen geholt, die Pfeiffe des allgemein schwachen Schiedsrichters blieb aber stumm. Wenige Minuten nach der Pause konnten die Gäste abermals in Führung gehen. Nach starker Vorarbeit von Schäffner brachte die Schreezer Abwehr, numerisch in Überzahl, den Ball nicht weg, Stahl bedankte sich mit seinem zweiten Tor (51.). Mit zunehmender Spieldauer machten die Gastgeber zwar immer mehr Druck und drängten die stark verteidigenden Gäste auch zurück, bis auf aber zwei gute Chancen von Matthias Veit (67.) und Sebastian Schön (88.) und einem Freistoßhammer von Heiko Weingessl (70.), den Veigel hielt, blieb die Ausbeute aber eher mager, da sie zu ideenlos, zu wenig außenlastig und mit zu wenig Durchschlagskraft spielten. Mit überfallartigen, brandgefährlichen Kontern, vor allem in der Schlussphase gegen zu weit aufgerückte Platzherren, hätte der SSV aber auch den Sack zumachen müssen. Das Bemühen und das Engagement konnte man den Schreezern nicht absprechen. Ein Unentschieden wäre auch in Ordnung gewesen, doch gegen die bissige und junge Gästemannschaft taten sie sich sehr schwer, wobei ein paar SVS-Akteure die Saison anscheinend schon abgehakt haben und so setzte es beim letzten und zwölften Heimspiel in der Saison die sechste Pleite, insgesamt viel zu viel für Schreezer Verhältnisse.