Claus Ammon zwischen Hoffen und Bangen
Dienstag, den 14. Februar 2012 um 07:41 Uhr

"So etwas habe ich noch nie erlebt!"

von Andreas Bär (www.anpfiff.info)

 

Beim SV Schreez hatte man nach der starken letzten Saison und dem knapp verpassten Aufstieg nach dem verlorenen Relegationsspiel auf die neue Serie gehofft. Doch der Zug nach ganz oben scheint für die Schreezer abgefahren. Aus gutem Grund.
"So etwas habe ich in meiner Karriere wirklich noch nicht erlebt" blickt der zum zweiten Mal auf der Schreezer Kommandobrücke stehende Spielertrainer Claus Ammon. Was war passiert? Ganze 28 Spieler musste Ammon im bisherigen Saisonverlauf notgedrungen einsetzen. "Da sind Leute dabei, die haben sicherlich selber nicht daran gedacht, eine ernsthafte Chance zu haben" schmunzelt er mit dem ihm eigenen Humor rückblickend.

Stammspieler nach Stammspieler fällt aus

Die Ausfallliste ist nicht nur lang, sie ist auch äußerst prominent. Angefangen von Routinier Jürgen Engelbrecht, der nur sechs Spiele bestreiten konnte, weiter über Bastian Meyer, der nach dem ersten Spieltag passen musste und zuletzt immerhin schon wieder zweimal eingreifen konnte bis hin zum letztjährigen Toptorjäger Sebastian Schön, der ebenfalls nur sechs Einsätze sammelte. "Und Besserung ist nicht in Sicht" grummelt Ammon. Der ein oder andere könnte zurückkehren - doch es gibt schon wieder prominenten Zuwachs auf der Liste der ausfallenden Kicker. Frank Scharfenberger, im Vorjahr kongenialer Sturmpartner von Sebastian Schön, fällt aufgrund anhaltender Knieprobleme wohl ebenfalls längere Zeit aus. "Irgendwie ist es einfach eine richtige Seuchensaison" resümiert sein Trainer "da kommt eines zum anderen."

Ziele werden relativiert


Trotz der "nur" acht Zähler Rückstand relativiert Ammon daher auch die Saisonziele. "Es wäre schon arg optimistisch, wenn ich noch mit dem Aufstieg liebäugeln würde" gibt er unumwunden zu. Vielmehr versuchen er und seine verbliebenen Recken die Serie anständig weiterzuführen und möglichst positiv abzuschließen. "Wären wir komplett und würden eine optimale Serie spielen können, dann hätten wir vielleich sogar noch eine Chance. So ist es aber utopisch" hakt Ammon höhere Ziele kategorisch ab. Der neuerliche Angriff auf die Rückkehr in die Kreisklasse ist also erst einmal vertagt auf die nächste Saison. Auch mit Ammon auf der Kommandobrücke? "Dazu müssen wir uns erst einmal unterhalten" grinst er. Bisher wurde zwischen Verein und dem Coach noch nicht über ein Engagement in der nächsten Saison geplaudert. "Das wird irgendwann demnächst passieren" meint der Trainer. Und man kann davon ausgehen, dass die Vertragsverlängerung eine Formsache wird. Zu sehr brennt das Feuer in ihm. Seine Lust auf eine weitere Saison ist - auch wenn er es selbst erst auf Nachfrage zugibt - recht hoch. "Ich gehe davon aus, dass es so kommen wird."
 

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