Jogging geht auch bei großer Kälte
Mittwoch, den 01. Februar 2012 um 09:26 Uhr

Sportmediziner Wittke gibt wichtige Tipps

BAYREUTH

 

Auch bei knackigen Minusgraden muss man auf Sport im Freien nicht verzichten. Allerdings sollte man einige Tipps beherzigen, sagt der Sportmediziner Reinhard Wittke.

So sind längst nicht alle Sportarten geeignet. Ausdauereinheiten mit gebremster Belastung, keinesfalls Schnellkrafteinheiten, sind laut Wittke zumindest bei Temperaturen bis minus 20 Grad für einen Gesunden kein Problem. Er empfiehlt Walking, Jogging oder Skilanglauf – unbedingt mit ausführlicher Aufwärmphase.

Grundsätzlich problematisch seien dagegen Ballsportarten wie Fußball: „Weil man sich da nicht durchgehend bewegt, wird man schnell kalt. Folge ist ein erhöhtes Risiko für Erkältungen und Muskelverletzungen.“

Von sportlichem Radfahren rät Wittke bereits ab minus zehn Grad ab. Ein Grund ist der Fahrtwind, der die gefühlte Temperatur noch viel weiter in den Keller treibt. „Bergauf kommt man stark ins Schwitzen, bergab kühlt man wieder aus. Das kann auch gute Kleidung kaum verhindern“, sagt der Mediziner. Immer wieder komme es deshalb zu schmerzhaften Rippenfellentzündungen.

Grundsätzlich empfiehlt Wittke, durch die Nase zu atmen. Dadurch werde die trockene Kaltluft angewärmt und angefeuchtet. Auch ein Tuch vor dem Gesicht kann helfen. Wobei der Sportarzt zu bedenken gibt, „dass jeder unterschiedlich auf Kälte reagiert. Die einen bekommen schnell einen kältebedingten Reizhusten, andere gar nicht“. Und auch das Trinken sollte man nicht vergessen.

Ganz wichtig sei schließlich die richtige Kleidung. „Mehrere Lagen Funktionskleidung, die den Schweiß schnell von der Haut nach außen transportiert“, empfiehlt Wittke, und: „Nach dem Sport sollte man sofort in trockene Sachen schlüpfen. Lieber neben der Loipe 30 Sekunden mit freiem Oberkörper umziehen, als 20 Minuten in verschwitzten Klamotten im kalten Auto sitzen. Da wird man ganz schnell krank.“ Wer diese Tipps beherzige, könne auch bei kaltem Wetter draußen etwas für seine Gesundheit tun.

StS

Nordbayerischer Kurier vom Mittwoch, 1. Februar 2012, Seite 11
 

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