Vom Sponsor zum Übungsleiter
Geschrieben von: #11   
Montag, den 12. Dezember 2011 um 18:29 Uhr

Maisel - Nachfolge geregelt

Vom Sponsor zum Übungsleiter

von Hans-Jürgen Wunder (www.anpfiff.info)

 

Ursprünglich wollte der neue Schreezer Trainer die Fußballerinnen nur mit Trikots und Sportanzügen ausstatten. Auf Drängen seiner Gemahlin übernahm er dann eine Übungseinheit in der Halle – und blieb prompt als neuer Coach hängen.


Wie Frauenfußball funktioniert, muss man Dietmar Eckstein nicht erst beibringen. Zum einen ist er selbst dem runden Leder hinterher gejagt und hat dabei in Jugendjahren bei der Spvgg Bayreuth sogar mit Armin Eck oder Udo Konradi gespielt. Zum anderen war er über Jahre beim ASV Oberpreuschwitz im Mädchenbereich engagiert und war nicht zuletzt durch Tochter Nicole, die bei dem Kreisligisten zwischen den Pfosten steht, immer nahe dran am Geschehen. Als der langjährige Schreezer Übungsleiter Sigi Maisel nach atmosphärischen Störungen sein Amt kurzfristig niederlegte und in Münchberg anheuerte, war zunächst unklar, wer sich um die jungen Sportlerinnen kümmern würde.

Von Ehefrau überredet

Man kann nicht behaupten, dass sich Dietmar Eckstein um diese Aufgabe gedrängt hat, wenn er freimütig zugibt: „Ich wollte eigentlich nichts machen, nur die Frauen etwas mit Sportanzügen unterstützen, nachdem da ja in erster Linie immer die Männer zählen.“ Als jedoch bei einer der ersten Trainingseinheiten nach dem Abgang von Maisel die Kickerinnen alleine in der Halle standen, drängte die Frau des 48 – jährigen Haagers ihren Gatten, sich um die Sportlerinnen zu kümmern. Ein Schritt, den der im Außendienst tätige Trainer bisher nicht bereut hat. Zwar musste er mit Tina Schmidt und Daniela Heilemann, die mit Maisel nach Münchberg gegangen sind und Marina Haberkorn und Ute Potzel, die es zur Spvgg Bayreuth gezogen hat, gleich mehrere Abgänge verkraften. Allerdings konnte er einige Spielerinnen, die sich unter seinem Vorgänger zurückgezogen haben, überreden, wieder mit einzusteigen. Dabei ist ihm der Schwung durchaus anzumerken, wenn sich der neue Übungsleiter freut: „Wir haben es geschafft, wieder eine positive Stimmung zu erzeugen.“

Neue Ideen und Vorstellungen

Nachdem der Klassenerhalt so gut wie gesichert ist, möchte der neue Übungsleiter die Rückrunde nutzen, neue Spielsysteme und Abwehrvarianten einzustudieren. Besonders das Positionsspiel muss seiner Meinung nach noch erheblich verbessert werden. Zusätzlich soll künftig auch mit der Viererkette agiert werden. Dietmar Eckstein legt sich da schon einmal fest und beschwört: „Das gehört für mich zum modernen Fußball einfach mit dazu.“ Auch wenn mehrere Frauen nach Verletzungen noch ausfallen, kann er im neuen Jahr voraussichtlich auf einen Kader von 16 Spielerinnen bauen. Mittelfristig hofft Eckstein, dass sich die eine oder andere Mädchenspielerin von benachbarten Vereinen, die noch keine eigene Frauenmannschaft haben, seiner Truppe anschließt. Allerdings hat er sein Engagement erst einmal in Absprache mit dem Schreezer Vorstand Siegfried Reuschel bis zum Jahresende befristet. Danach will man sich zusammensetzten und, wenn die Dinge gut laufen und der Übungsleiter noch mit Freude bei der Sache ist,  über eine mögliche Verlängerung sprechen.

 

 

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