von Michael Kilders

Zum Rückrundenauftakt nahmen die Schreezer erfolgreich Revanche für die 1 : 0 Vorrundenniederlage in Freienfels. Beide Mannschaften mussten etliche Stammspieler und Leistungsträger ersetzen. Dies war vielleicht ein Grund warum die Partie spielerisch auf überschaubarem Niveau stand. Ein anderer ist sicher auch den nicht gerade optimalen Platzverhältnissen geschuldet. Ferner kam zu selten Spielfluss auf, weil die Partie oft unterbrochen war, teils durch merkwürdige und höchst diskussionswürdige Entscheidungen des leider überforderten jungen Schiedsrichters, der beide Seiten, aber vor allem die Gastgeber, mehrmals in Rage brachte.

Die Heimelf fand anfangs gut in die Begegnung, mit druckvollen und schnörkellosen Aktionen wurden hochkarätige Chancen herausgearbeitet, die aber vergeben wurden (Tobias Rauh 2., 23.) Auch wurde gleich im Heimlager über einen nicht gegebenen Foulelfmeter an Till Trojer diskutiert (7.). Der FSV, der sehr rustikal zu Werke ging und sein Heil in langen Bällen suchte, meist eingeleitet über Spielertrainer und Libero Linhardt auf den schnellen Angreifer Köthe, war insgesamt aber nicht durchschlagskräftig genug. Die notgedrungene umformierte Schreezer Abwehr agierte in der ersten Halbzeit konzentriert und kompromisslos und war sich auch nicht zu schade einfach mal die Bälle zur Klärung auch bis außerhalb des Sportgeländes wegzudreschen. Als nach einem recht eindeutigen Handspiel von Otto im Gästestrafraum nach gut einer halben Stunde, genau vor den Augen der meisten Schreezer Zuschauer, wieder die Pfeiffe des Schiedsrichters stumm blieb kochte die einheimische Volksseele hoch. Wenig später ging die Heimelf aber verdient in Führung. In der 40. Minute hämmerte Tobias Rauh einen Freistoss aus gut 25 Metern aufs Tor, der so unglücklich vom klärenden Gästeverteidiger Neuner abgefälscht wurde, dass Torwart Dörre keine Chance mehr zur Abwehr hatte.

Der FSV kam wesentlich verbessert aus der Kabine und baute nun Druck auf. Gefährlich wurde es wenn sie Standardsituationen zugesprochen bekamen, die exzellent getreten waren und höchste Gefahr vor dem SVS-Tor heraufbeschworen. Der aufgerückte Linhardt und Alexander Kolb bekämpften sich nicht nur einmal im Luftkampf mit Haken und Ösen, es blieb aber alles im Rahmen. Torwart Andreas Chlistalla konnte einmal einen abgefeuerten zweiten Ball von Linhardt gerade noch per Fussabwehr klären (56.). Nach einem harmlosen Zweikampf mit Körperkontakt auf der Schreezer Strafraumlinie zeigte der Schiedsrichter zur Verwunderung aller auf den Elfmeterpunkt. Gästestürmer Münch konnte das Geschenk aber nicht nutzen, da er an Chlistalla scheiterte, der mit etwas Glück den Ball an die Latte lenken konnte (61.). Die Partie wurde nun noch umkämpfter und ruppiger, wobei es die Gastgeber versäumten ihre Konter besser zu Ende zu spielen und somit nicht bis zum Schluss um den Sieg hätten zittern müssen. Schluss war in Schreez übrigens schon nach 86 Spielminuten, als der Schiedsrichter die Partie viel zu früh abpfiff. Alles in allem ein verdienter Sieg der Heimelf, die sich dadurch Luft zum Abstiegsrelegationsplatz schaffen konnte. Die bisherigen Ergänzungsspieler machen ihre Sache immer besser und auch die verbliebenen Stammspieler übernahmen Verantwortung und boten eine sehr ordentliche Leistung. Insgesamt kämpften alle Akteure bis zum Umfallen, wobei die Freienfelser/Krögelsteiner vielleicht ihre zu passiv gespielte erste Hälfte nachtrauern.