von Michael Kilders

Wer weiß, wie die Partie geendet hätte, wenn die Heimelf ihre beiden guten Möglichkeiten anfangs durch Tobias Rauh (2.) und Matthias Veit (14.) genutzt hätten. Letztlich konnte ASV-Torwart Stenglein die anfängliche Unordung seiner Vorderleute gerade noch zwei Mal glänzend ausbügeln.

Die Schreezer Notelf, ohne sechs Stammspieler, machte das einzig richtige gegen den Spitzenreiter. Sie versuchten aus einer verstärkten Defensive, kompakt stehend, zum Erfolg zu kommen. Das ging auch bis zur 27. Minute ganz gut auf, bis die Abwehr das erste Mal pennte. Nach einem einfachen Doppelpass stand Angreifer Hilfenhaus allein vor Torwart Andreas Chlistalla und schlug mit einem trockenen Schuss eiskalt zu. Wenig später konnten die Gäste auf 2:0 erhöhen (31.). Einen strammen Flachschuss ins linke Eck konnte Chlistalla gerade noch parieren, den Abpraller und den Tiefschlaf der Gastgeber nutzte der gedankenschnelle Hilfenhaus zu seinem zweiten Streich.

In der zweiten Halbzeit hatten beide Seiten gute Möglichkeiten, bis nach einem beherzten Einsatz Alexander Kolb Matthias Veit bediente, der mit einem harmlosen Schuss Torwart Stenglein ganz alt aussehen ließ und den 1:2-Anschlusstreffer erzielte (64.). Die aufkeimende Hoffnung der Platzherren wurden aber schon wenig später jäh zersört. Ein vogelwildes Abwehrverhalten begünstigte den nächsten Alleingang von Hilfenhaus auf das Heimgehäuse, Folge war das 1:3 (67.), das Spiel war vorentschieden. Hilfenhaus erzielte wenig später, wieder alleingelassen, sogar sein viertes Tor, dass der Schiedsrichter wegen vermeintlichem Abseits aber fälschlicherweise aberkannte. In der 81. Minute schraubte der freistehende Spielertrainer Bogdanovic, der sich nach einer gefühlten Ewigkeit im Strafraum eine Ecke aussuchen konnte, das Ergebnis auf 1:4. Tobias Rauh konnte in der Schlussminute mit einem Schuss vom linken Strafraumeck noch auf 2:4 verkürzen.

Zwar hatten die Gäste mehr Ballbesitz, mehr Spielanteile und waren technisch (Kurzpassspiel) überlegen, doch eine überzeugende, geschweige eine überragende Vorstellung bot der Spitzenreiter trotzdem nicht. Einem Großteil der Schreezer Mannschaft kann man läuferisch und kämpferisch keinen Vorwurf machen, vor allem den Ergänzungsspielern beziehungsweise Akteuren aus der zweiten Reihe. Von dem ein oder anderen Stammspieler beziehungsweise Leistungsträger sollte aber schon mehr kommen in den nächsten schwierigen Wochen, um ein Abrutschen auf den Abstiegsrelegationsplatz (!) zu vermeiden. Letztlich ein klarer, verdienter Sieg für den Tabellenführer, der in Hilfenhaus (starkes Laufpensum, trickreich, schnell und kaltschnäutzig) natürlich den herausragenden Spieler stellte.

SV Schreez: Chlistalla, Trautner, Reuschel , Ochs, Rauh A., Rauh T., Kolb A., Kolb, Scharfenberger, Trojer , Veit, Teufel (2. HZ), Hecht (2. HZ), Kasel M. (2. HZ)

ASV Aufseß: Steinlein, Brand A., Linhardt T., Dickenherr, Schürer, Gubitz, Schnörer S., Bogdanovic M., Hilfenhaus, Schrenker, Stenglein, Hollfelder (1. HZ), Böhme (2. HZ), Schnörer M. (2. HZ)

Tore: 0:1 Hilfenhaus (27.), 0:2 Hilfenhaus (31.), 1:2 Veit (64.), 1:3 Hilfenhaus (67.), 1:4 Bogdanovic M. (81.), 2:4 Rauh T. (90.)