Die Spannung dominiert


Klasse Fußball auf hohem Niveau


von Andreas Bär www.anpfiff.info

 

Eine packende Saison bescherte die nicht unumstrittene Ligeneinteilung Vereinen vom hohen Fichtelgebirge bis hinein in die tiefe Fränkische Schweiz. Ein hoher Fahraufwand wurde vor allem den Vereinen aus den Randgebieten zugemutet. Doch das hohe Niveau der A-Klasse 8 entschädigte am Ende für den Aufwand.

Am Ende sollten mit dem SSV Warmensteinach und dem ASV Oberpreuschwitz zwei Mannschaften die Aufstiegsplätze besetzen, die als die offensiv spielstärksten mit einer gleichzeitig soliden Abwehr ausgestattet waren. Bis es soweit war, war allerdings harte Arbeit von Nöten.

"Fünf Teams hätten es verdient!"

Warmensteinachs Spielleiter Andreas Di Franco bringt es kurz und schmerzlos auf den Punkt: "Bis zum fünften aus Nemmersdorf hätten alle Mannschaften den Aufstieg verdient" sagt er. Ein genauerer Blick verrät auch, warum: All diese Mannschaften haben ihre eigenen Qualitäten. Ein sehr optimistisch eingestellter Zeitgenosse behauptet gar, dass die Mannschaft des Jahres (siehe unten) sogar das Zeug hätte, in einer Bezirksliga zu bestehen. Doch dazu später. Was von Beginn an in der starken Gruppe offensichtlich war: Viele Mannschaften haben das Zeug, auf den Aufstiegszug aufzuspringen. Nahezu wöchentlich änderten sich die Voraussetzungen. Und dennoch wird eines bei einem näheren Blick auf die Tabelle deutlich: Nur vier Mannschaften belegten im Laufe der Saison den ersten Tabellenplatz: Die beiden Aufsteiger, der ASV Nemmersdorf und der ASV Aufseß am ersten Spieltag. Alle anderen Teams hatten bis auf den SV Schreez stets eine Distanz nach ganz oben. Sogar der SV Seybothenreuth mit der mit Abstand stärksten Ligaabwehr schaffte es an keinem einzigen Spieltag, auf einem der drei ersten Tabellenplätze zu stehen.

Seybothenreuth fehlt es an offensiver Durchschlagkraft

Der SV musste nur 24 Gegentreffer hinnehmen. Ein Wert, der normalerweise in fast jeder Liga zum Aufstieg reicht. Nicht so in der A-Klasse 8. Was allerdings auch an der eigenen Schwäche lag: Die zuhause als einzige Mannschaft ungeschlagene Truppe spielte zu oft Remis. Insgesamt achtmal teilte die Truppe um Spielertrainer Mario Zimmermann die Zähler mit dem Gegner - einmal zuviel. Sonst hätte es zumindest zu einem Entscheidungsspiel gegen den SV Schreez gereicht. Die Schreezer ihrerseits verpassten den direkten Aufstieg um Haaresbreite. Die zweitstärkste Heimmannschaft der Serie verlor auswärts viermal - zuviel in dieser Spielklasse. Vor allem ärgert man sich bei den orange-schwarzen über die 3:4-Niederlage in Glashütten noch vor der Winterpause. Da führte man schon 3:0 um in der Schlussminute den vierten Gegentreffer zu kassieren.

Nemmersdorf fehlt die Konstanz

Als fünfter im Bunde schnupperte der ASV Nemmersdorf lange an den Aufstiegsplätzen. Am Ende waren drei aufeinanderfolgende Niederlage zuviel für die Fichtelgebirgler, die nach der Trennung von Spielertrainer Sven Kunert am Ende noch einmal Fahrt aufnahmen und trotz vier siegreich bestrittener Spiele den Aufstiegszug verpassten.

Die Aufsteiger; Heim- und Auswärtsstärkste Mannschaft

Mit dem ASV Oberpreuschwitz und Meister SSV Warmensteinach steigen sowohl die heim- als auch die auswärtsstärkste Truppe der Liga auf. Während die Seinacher um Torjäger Alex Pilz zuhause dank zehn Siegen und eines Remis einen Zähler mehr einfuhren als der SV Schreez um sein Torjägerduo Sebastian Schön und Frank Scharfenberger, dominierte Oberpreuschwitz um seinen Torjäger Paul Konov (25 Treffer) die Liga auf fremdem Geläuf. Zwar holten auch Nemmersdorf, Warmensteinach und Laineck auf ungewohntem Boden 28 Zähler - doch die deutlich bessere Tordifferenz weißt den ASV Oberpreuschwitz um Spielertrainer Hannes Mahr als stärkste Truppe aus.

Recht schnell klar war die Abstiegsfrage: Der SC Emtmannsberg und der TSV Fichtelberg kamen in der Saison überhaupt nicht in die Spur und mussten mit nur sechs Zählern auf der Habenseite den bitteren Gang in die B-Klasse antreten. Mit einem blauen Auge kam der SC Neuhaus davon: Der Verein mit dem schönsten Sportgelände der Liga hatte ein absolutes Seuchenjahr hinter sich und landete am Ende auf dem Relegationsplatz. Bemerkenswert dabei: In der Rückrunde verlor man unter dem erneut auf der Kommandobrücke stehenden Wolfgang Jarothe kein einziges Heimspiel., sammelte elf Zähler auf dem Platz, auf dem man bis zur Winterpause noch keinen einzigen Punkt erspielte.

Eintracht strebt nach oben, Plankenfels rutscht ab

Eine kuriose Situation erlebte Dietmar "Ditsch" Opitz. In der Vorrunde beim TSV Plankenfels von seinen Aufgaben entbunden, heuerte er nach der Winterpause bei seinem ehemaligen Club Eintracht Bayreuth an. Während die Plankenfelser auch nach der Trennung von Opitz ihre Wankelmütigkeit nicht ablegten und daher im hinteren Bereich festhingen, drehte die Eintracht unter Opitz auf. Zuhause gelangen in sieben Spielen sechs Siege - der Weg der orange-schwarzen führte strikt in Richtung Tabellenmittelfeld. Apropos Trainerwechsel: Neben den Plankenfelser und den Eintrachtlern aus Bayreuth, bei denen Udo Schießwohl vorzeitig gehen musste, hatten drei weitere Teams den Trainer getauscht. Schon vor der Winterpause zog sich Florian Reichenberg in Neuhaus zurück, wurde von Wolfgang Jarothe beerbt. Und in Nemmersdorf trennte man sich vorzeitig von Sven Kunert, Ex-Coach Gunnar Albert betreute die Mannschaft im Saisonendspurt. Ebenfalls einen Wechsel gab es beim SC Emtmannsberg. Dort wurde Jürgen Wernecke von Norbert Jäger beerbt.

Schönfeld und Aufseß mit Problemen

Ihre lieben Probleme hatten die gut in die Saison gestarteten Clubs aus Schönfeld und Aufseß. Beide kamen am Ende nicht über einen Mittelfeldplatz hinaus. Insbesondere Aufseß hatte dabei zuhause große Probleme, weshalb es letztlich nicht zum erhofften Sprung in die Spitzengruppe reichte. Am Ende ebenfalls nur im dichtgedrängten Mittelfeld - aber in der Spitzengruppe - landeten der ASV Laineck und der TSV Obernsees.

Torjägerkrone geht nach Schreez

Mit deutlichem Abstand Torschützenkönig der Liga wurde Sebastian Schön vom SV Schreez mit 33 Treffern. Im Relegationsspiel gegen den TSV Mistelbach 2 war er aber mit seinen Teamkameraden auf verlorenem Posten. Mit 0:5 ging man unter. Auch in der Topelf des Jahres spielten Schön und sein Sturmpartner Frank Scharfenberger eine tragende Rolle. Hier die von den Trainers der Liga bestimmte Mannschaft des Jahres.

Wenig überraschend sind dabei drei Akteure vom SV Seybothenreuth vertreten. Schließlich stellt man die beste Abwehr. Mit Alex Pilz und Winterneuzugang Stefan Appel sind zwei Mann vom Meister dabei, der ASV Oberpreuschwitz hat seinen Regisseur und Torjäger sowie einen Youngster aufzubieten. Mit Thomas Kosing (Obernsees) und Lukas Arndt (Nemmersdorf) haben zwei Aussenseiter dank Mehrfachnennungen den Sprung in die Elf des Jahres geschafft.

 

Top 11 A-Klasse 8 2010/2011elf2011

 

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