von Michael Kilders

Die Zuschauer merkten von Beginn an, dass sich die Platzherren für das Debakel letzter Woche in Seybothenreuth rehabilitieren und mit einem Sieg im Kampf um den Aufstieg weiter ein gehöriges Wort mitsprechen wollten. Sie spielten zügig nach vorne und hatten gleich kleinere Möglichkeiten (Alexander Kolb, Sebastian Schön). Die Glashüttener versteckten sich keineswegs und stellten mit ihren spritzigen Offensivkräften (u. a. M. Weidenhammer, T. Petter, Henneking) die Heimabwehr mehrmals vor so manche Probleme, die nicht den sattelfestesten Eindruck machte. Trotzdem hatten die Gastgeber in Durchgang Eins die besseren Gelegenheiten. Sebastian Schön und Philipp Weigel scheiterten aber am guten Gästetorwart Böhner. Auch kam der letzte präzise Pass, nach teilweise gelungenen Spielzügen, mehrmals eingeleitet über Sebastian Meyer und Stefan Hagen, zu selten an. Bei der Heimelf taten sich aber auch im zentralen Mittelfeld einige Lücken auf, das die Gäste bei Ballbesitz mit wenigen schnellen Spielzügen geradlinig überbrückten und so gefährlich in Tornähe kamen. Vor allem der überragende T. Petter war nahezu an jeder Offensivaktion beteiligt. So war der Führungstreffer durchaus verdient. Nach haarsträubenden Fehlern in der Schreezer Defensive kam T. Petter alleinstehend an den Ball, zog aus ca. 14 Metern ab und dieser schlug rechts oben unhaltbar im Torwinkel ein (41.). In der 44. Minute senste Gästespieler T. Weidenhammer Heimakteur Tobias Maisel bei der Eckfahne rüde um. Schiedsrichter Herbert Markhof zeigte ihm die Rote Karte. Glashütten rührte nun in der zweiten Halbzeit mit einem Mann weniger Beton an und verlagerte sich auf Konter. Die Hausherren fanden wenig spielerische Mittel den kompromisslosen Defensivverbund (u. a. Amschler, Linz, Jüngling) zu knacken, sie agierten insgesamt zu ideenarm und vergaben die sich ihnen spärlich bietenden klaren Chancen kläglich (Sebastian Schön, 50.). In der 64. Minute wäre die Partie wahrscheinlich entschieden gewesen. Nach einem Konter verlud M. Weidenhammer seinen Gegenspieler Daniel Trautner und fast auch Torwart Andreas Chlistalla, doch sein abschliessender Schuss strich nur knapp am linken Pfosten vorbei. In der 72. Minute wurden dann die Bemühungen der Heimelf doch belohnt. Der aufgerückte Libero Jürgen Engelbrecht kam im Strafraum an den Ball, behauptete diesen gekonnt und sein Drehschuss schlug im langen Eck zum 1 : 1 Ausgleich ein. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch mit einer nervenaufreibenden Schlussphase, wobei beide Mannschaften auf den Siegtreffer drängten und auch beide Torhüter im Blickpunkt standen. In der Nachspielzeit kamen die Platzherren noch zu einer letzten Möglichkeit. Einen Freistoss aus ca. 30 Metern hämmerte Innenverteidiger Heiko Weingessl mit all seiner Dynamik fulminant an das Lattenkreuz. Der Ball sprang auf die Torlinie und ins Feld zurück. Der gut antizipierende Jürgen Engelbrecht köpfte dann aus ca. acht Metern Richtung Tor, der Ball kullerte über die Linie zum vielumjubelten 2 : 1 (90.). Mit der wirklich allerletzten erfolgreichen Aktion sind die Schreezer im Aufstiegsrennen weiter dabei. Fazit: Ein intensives, spannendes, umkämpftes, packendes Spiel, indem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Heimelf kam zu einem nicht unverdienten Sieg. Sie hielt den Druck des Gewinnensmüssens stand, konnte die früh verletzt ausgeschiedenen Leistungsträger Alexander Kolb und Sebastian Meyer gut ersetzen und zeigte Moral. Hervorzuheben sind die erfahrenen Jürgen Engelbrecht und Heiko Weingessl, die in der zweiten Halbzeit Verantwortung übernahmen und das Blatt wendeten. Ferner gefiel der unermüdliche Antreiber Tobias Maisel im Mittelfeld. Bester Mann auf dem Platz war aber TSV-Motor T. Petter, was er machte hatte Hand und Fuss bzw. war äußerst sehenswert.