von Michael Kilders

Nachdem die Platzherren beim Nachholspiel unter der Woche beim Tabellenletzten Emtmannsberg noch mit einem blauen Auge davonkamen, nahmen sie sich für das Heimspiel gegen die "unberechenbaren" Aufsesser einiges vor. Beim Anpfiff schien jedoch alles wie weggeblasen. Bereits in der ersten Minute konnten die präsenten Gäste den kollektiven Tiefschlaf der gesamten Schreezer Mannschaft zur Führung ausnutzen und als sie immer noch nicht auf der Höhe waren, legten sie nach einer knappen Viertelstunde noch eins nach. Der starke Schrenker traf von der Sechzehnerlinie aus (1.) und der quirlige Hilfenhaus zog fast unbedrängt in halbrechter Strafraumposition aus gut zehn Metern einfach ab und der Ball schlug im langen Eck ein (13.).

Die Gästeoffensive spielte teilweise "Katz und Maus" mit der indisponierten Heimabwehr. Insgesamt agierten aber alle Schreezer anfangs fahrig und träge. Grundtugenden im Fußball wie ordentliches Zweikampfverhalten und Laufbereitschaft sah man bei ihnen zu wenig. Langsam kamen die Platzherren besser in die Partie. Einzelaktionen von Sebastian Schön und Sebastian Meyer brachten Gefahr für das ASV-Gehäuse. Trotzdem wäre die Partie wahrscheinlich schon nach einer knappen halben Stunde entschieden gewesen, wenn Hollfelders Distanzhammer nicht an die Latte sondern ins Tor gegangen wäre.

Die Hausherren kamen zu Beginn der zweiten Halbzeit wie verwandelt aus der Kabine. Sie steigerten sich leistungstechnisch in allen Bereichen und konnten relativ schnell den Anschlusstreffer erzielen. Einen verheerenden Fehlpass im ASV-Mittelfeld nahm Sebastian Schön auf, bediente Sebastian Meyer, der nicht lange fackelte und zum 1:2 einnetzte (55.). Bis auf gelegentliche Konter, die aber nicht ungefährlich waren, dominierten nun die Platzheren die Begegnung. Die Aufsesser Defensive stemmte sich vehement gegen den Schreezer Druck, musste Chancen von Sebastian Schön und Heiko Weingessl zulassen, die ihr Ziel aber verfehlten. In den Schlussminuten wurden die Gäste quasi in der eigenen Hälfte fast eingeschnürt, doch trotz bester Gelegenheiten von Frank Scharfenberger, Alexander Rauh und Sebastian Schön, die entweder am guten Torwart Rether scheiterten oder vorbeischossen, blieb ihnen nun der verdiente Ausgleich versagt. Negativer Heimhöhepunkt war in der Nachspielzeit, als nach schöner Vorarbeit von Frank Scharfenberger, Sebastian Schön eine hundertprozentige Möglichkeit leichtfertig vergab. Letztlich funktionierte bei den Gästen die Achse der erfahrenen Bogdanovic - A. Dinkel - Hollfelder ganz gut, während ihre Mitspieler weitestgehend ihre Aufgaben erfüllten. Beste Spieler auf beiden Seiten waren jeweils die Torschützen.