22. Spieltag ASV Nemmersdorf - SV Schreez 2:3 (2:1)
Montag, den 04. April 2011 um 18:00 Uhr

A-Klasse 8 Bayreuth-Kulmbach, 22. Spieltag, 03.04.2011

 

 

Zweite Niederlage in Folge

von Alfred Taubenreuther(ASV Nemmersdorf)

 

 

Zum Spitzenspiel in der A-Klasse 8 empfing der ASV Nemmersdorf den Tabellenführer aus Schreez. Und eines war für den Gastgeber von Anpfiff an klar: Nur mit einem Sieg konnte man seine Aufstiegsambitionen untermauern und sich oben festsetzen.

 

So begann das Spiel sehr verhalten und den rund 100 Zuschauern nur fußballerische Magerkost geboten. Viele Abspielfehler, technische Unzulänglichkeiten und kaum geordneter Spielaufbau waren bei beiden sichtlich nervös agierenden Teams die Regel. Während die Schreezer mit langen Bällen ihre beiden Spitzen Scharfenberger und Schön in Szene setzen wollten, kamen die Einheimischen nicht zu ihrem prägenden Kurzpassspiel. So hatten herausgespielte Torchancen im ersten Durchgang Seltenheitswert. Die ersten erwähnenswerten Aktionen verzeichneten die Bär-Schützlinge – allerdings auch nur mit Fernschüssen. Der technisch und läuferisch starke Sebastian Schön zieht vom rechten 16-er-Eck ab, findet aber ASV-Torsteher Legat auf den Posten. Aus ähnlicher Position, aber etwas größerer Entfernung, schießt Frank Scharfenberger über das Tor. In der 18. Minute, nach einem zweifelhaftem Freistoßpfiff und einer sehr fragwürdigen gelben Karte für Sebastian Leicht, prüft abermals Schön den Nemmersdorfer Goalie. Bis zur 22. Spielminute sind Torschüsse oder gar Chancen der Kunert-Elf Fehlanzeige. Dann allerdings wird Alexander Kolb vom bereits verwarnten Schreezer Tobias Maisel an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt. Den fälligen Freistoß aus halbrechter Position setzt Kunert in die Mauer. Einmal blitzt dennoch die spielerische Qualität der Gastgeber im ersten Durchgang auf. Über die Stationen Lukas Arndt und Thomas Herbrich kommt die Kugel zu Moritz Stauch, der aus halbrechter Position und zehn Meter Entfernung das Spielgerät ans Außennetz setzt. Die Begegnung gewann jetzt insgesamt an Fahrt, wobei die Einheimischen die Ausrufezeichen setzten. Sven Kunert wird in Gegners-Hälfte kurz hinter dem Anstoßkreis gefoult, legt sich die Kugel zurecht und jagt selbige aus gut 40 Meter flach zum 1:0 ins rechte Torwarteck (27.). Nur sechs Minuten später - gefährliches Spiel gegen Holger Maisel - wieder ein Freistoß, und wieder Sven Kunert. Allerdings diesmal unter gütiger Mithilfe der Schreezer Mauer, die seinen 22-Meter Schuss unhaltbar zur 2:0-Führung abfälscht. In der 41. Minute hat Alex Kolb nach einem präzisen Querpass von Kunert die Gelegenheit zum 3:0, die SV-Torhüter Manuel Chlistalla aber mit einem tollen Reflex verhindert. Der letzte Angriff vor der Pause wird auf Seiten der Schreezer notiert. Einen Eckball von der linken Angriffsseite können die Nemmersdorfer trotz zweimaliger Kopfballabwehr nicht final klären, sodass ein Schreezer aus 18 Meter zum Schuss kommt und der rechte Arm von ASV-Libero Basti Arndt aktiv in die Flugbahn der Kugel eingreift – Elfmeter, berechtigt aber unnötig! Frank Scharfenberger verwandelt kurz vor dem Pausentee unhaltbar zum 2:1. Motiviert vom Anschlusstreffer vor dem Wechsel übernehmen die Gäste nach Wiederanpfiff das Kommando und Sebastian Meyer verzieht seinen 20-m-Schuss nur knapp. In der 50. Minute sorgt der Referee für wütende Proteste im Nemmersdorfer Lager. Was war geschehen? Basti Leicht springt Mitte der eigenen Hälfte zum Kopfball hoch, wird von seinem Gegenspieler dabei unterlaufen und geht zu Boden – die Pfeife des Schiedsrichters schweigt. Sebastian Schön schnappt sich das Leder, lässt die Deckung der Gastgeber schlecht aussehen und hämmert aus halblinker Position das Runde ins lange Eck zum 2:2. Keineswegs geschockt vom Ausgleich reißen die Einheimischen die Initiative an sich und setzen die Schreezer unter Druck. Einen von Kunert getretenen Freistoß vom linken 16-er-Eck verpassen Herbrich und Albert in der Mitte (52.). Vier Minuten später kracht ein Geschoss von Lukas Arndt an die Latte. Eine Minute darauf ein sehenswerter Angriff über links. Nach den Stationen Leicht, Stauch, Herbrich wird Gunnar Albert im letzten Moment beim Torschuss aus kurzer Distanz geblockt. Wiederum Pech für die Gastgeber in der 62. Minute: Einen indirekt ausgeführten Freistoß legt Kunert quer auf Herbrich und dessen 25-Meter Hammer klatscht im Wembley-Stil an die Latte und zurück ins Feld. In der 70. Spielminute der nächste sehenswerte Angriff des ASV: Eine Ballstafette Maisel, Stauch, Lukas Arndt schließt Kunert mit einem Schuss aus 10 Metern halblinke Position überhastet ab. Hochkarätige Möglichkeiten für die Gäste waren nach dem Ausgleich nicht zu vermelden. Zu sehr waren sie in die Defensive gedrängt und spielten bislang ihre Tempogegenstöße überhastet und unkonzentriert zu Ende. Erst in der Schlussviertelstunde, als Aufmerksamkeit und Kräfte der Einheimischen nachließen, blitzte wieder die Gefährlichkeit der Schreezer Angreifer auf. Ausgangspunkt einer Gäste-Großchance war die Eigensinnigkeit und Ballverliebtheit eines ASV-Manndeckers, der im Spielaufbau den Ball vertändelt. Sebastian Schön wird auf der linken Seite geschickt, vernascht einen Abwehrspieler und passt präzise auf den eingewechselten Matthias Veit, der sichtlich überrascht den Ball nicht voll trifft. Auf der Gegenseite nun der mittlerweile dritte Lattentreffer der Gastgeber (79.); Kunert hatte aus gut 25 Meter abgezogen. Jetzt waren wieder die Gäste dran: nach einer weiteren Unkonzentriertheit im Defensivbereich streicht ein Linksschuss von Schön knapp über den ASV-Kasten. Zwei Minuten später (82.) eine Parallele zu der letzten Aktion: wieder ein unnötiger Ballverlust im Spielaufbau der Gastgeber und wieder setzt Schön das Leder knapp neben das Gehäuse von TW Legat. Der letzte Angriff der Begegnung sollte die Entscheidung bringen: einen aus dem Mittelfeld halblinks in die Gasse gespielten Pass versenkt Tobias Rauh per Flachschuss aus gut 16 Metern, nicht ganz unhaltbar, zum viel umjubelten Schreezer Siegestreffer. Fazit: Nach nervösem und fahrigem Spielbeginn wurde die insgesamt faire Partie immer besser und entwickelte sich zu einer kurzweiligen Begegnung, die bis zum Schluss von der Spannung lebte. Der Gastgeber versäumte es nach der 2:0-Führung nachzulegen. Ein unnötiger Handelfmeter und der in der Entstehung strittige Ausgleich kurz nach dem Wechsel brachten die beweglichen Schreezer ins Spiel zurück. Nachdem die Nemmersdorfer ihre Feld- und Chancenüberlegenheit im zweiten Abschnitt nicht zählbar verwerten konnten und sich gegen Ende haarsträubende Abspielfehler einschlichen, wurden sie von den stets gefährlichen Bär-Schützlingen mit dem 2:3 bestraft. Unter dem Strich ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg des Tabellenführers, da er letztlich die Abstimmungs- und Konzentrationsdefizite der Einheimischen ausnutzte.

 

 

 

 

ASV Nemmersdorf: Legat, Dörsch , Leicht , Kolb A. , Maisel, Arndt B. , Stauch, Arndt L., Albert, Kunert, Herbrich, Sommerer (1. HZ)

SV Schreez: Chlistalla, Weingessl, Rauh T., Maisel , Rauh A., Teufel, Kolb A., Engelbrecht, Scharfenberger, Meyer, Schön, Trautner (1. HZ), Kolb R (2. HZ)

Tore: 1:0 Kunert (27.), 2:0 Kunert (33.), 2:1 Scharfenberger, Handelfmeter (45.), 2:2 Schön (50.), 2:3 Rauh T. (90.)

 

Bilder zum Spiel findet Ihr hier!

 

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