Schreezer machen die Dinger nicht rein!
Donnerstag, den 11. Juni 2015 um 17:28 Uhr
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Wie bitter Fußball sein kann, erfuhr der SV Schreez in der zweiten Relegationsrunde gegen die SpVgg Goldkronach. Trotz bester Möglichkeiten und einem dicken Chancenplus ging die Elf von Spielertrainer Elvir Zekic nach der besten Rückrundenleistung mit 1:2 als Verlierer vom Platz. Goldkronach reichte dagegen ein Freistoß und ein Konter zur Rückkehr in die Kreisklasse!
 
Aus Bayreuth Thomas Nietner
 
Mit unterschiedlichen Voraussetzungen gingen die beiden Vizemeister der A-Klasse 5 und 7 in das Duell in der zweiten Relegationsrunde: Während die Schreezer noch an der 0:3-Pleite gegen den SSV Warmensteinach zu knabbern hatten, nutzte die SpVgg Goldkronach das spielfreie Wochenende zur gezielten Vorbereitung auf das Duell und sammelte Kräfte. "Ich spüre einen großen Willen bei meiner Elf. Die Konzentration wird heute ganz wichtig sein. In solchen Spielen entscheiden oft nur Nuancen", so Alexander Arndt, der den bereits im Urlaub befindlichen Trainer Matthias Bauer an der Seitenlinie vertrat. Angesichts der torgefährlichen Schreezer Offensive mit Band und Schön setzte er auf Kompaktheit im Mittelfeld und stellte auf ein 3-5-2-System um: mit Marco Wendler und mit dem Neudrossenfelder Reservecoach Andre Riedel davor. Vorne sollten es die schnellen Neuner, Rabenstein und Katholing richten. Im Vergleich zum dem Entscheidungsspiel gegen Neudrossenfeld 3 nahm Alexander Arndt einige Änderungen vor: Johannes Schullerus, Andre Riedel und Marco Wendler kehrten für Marc Helger, Max Rabenstein und Hannes Rabenstein in die Anfangsformation zurück. Nur Angreifer Markus Vogel musste verletzt zuschauen. Die Schreezer konnten dagegen auf ihre stärkste Formation zurückgreifen, änderten aber im Vergleich zum Sonntag-Spiel einiges: So stellte Elvir Zekic seine Viererkette komplett um, brachte mit Andreas Friedlein einen neuen Mann als Außenverteidiger und zog Niklas Gogoll in die Innenverteidigung. Im Zentrum setzte er auf Jürgen Engelbrecht, Sebastian Schön rutschte wieder in die Spitze. Im 4-4-2-System erhoffte man sich wieder mehr Torgefahr als zuletzt. Ben Nieto und Thorsten Bär mussten erst einmal auf die Bank.
 
Schreez vom Rückstand nicht geschockt
 
Bis die Schreezer aber offensiv so richtig loslegen konnten, lagen sie schon 0:1 im Rückstand. Das begann mal richtig schlecht für die Zekic-Elf. Nach einem Foulspiel des SV-Spielertrainers an der Strafraumgrenze zirkelte Franz Rabenstein den fälligen Freistoß über die Mauer ins Tor. Die frühe Führung für die Gronicher! Doch das Tor verlieh den Rot-Weißen keineswegs Sicherheit. Es waren vielmehr die Schreezer, die das Spiel in der Folgezeit an sich rissen und auf dem großen Spielfeld mutig nach vorne kombinierten. Nach zehn Spielminuten verzeichnete Alexander Kolb mit einem Kopfball nach einem Eckball die erste Chance der Orange-Schwarzen. Die nächsten Möglichkeiten sollten nicht lange auf sich warten lassen. Schreez dominierte die Partie immer mehr und verlagerte das Spielgeschehen zunehmend in die Hälfte der Spielvereinigung, die nur durch gelegentliche Gegenstöße von Franz Rabenstein und Fabian Neuner für Entlastung sorgten. Die Chancen hatten aber alleine die Schreezer. Vor allem immer dann, wenn die Angriffe über die Flügel vorgetragen wurden. Hier fand die Arndt-Elf keinen Zugriff. Besonders mit dem quirligen Sebastian Meyer hatte man so seine Probleme. Der SV-Spielmacher war es schließlich auch, der den Ausgleich vorbereitete: Der 26-Jährige setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und bediente Torjäger Andre Band mustergültig in der Mitte. Der Angreifer musste nur noch einschieben und wusste, wo er sich bedanken musste. Keine zwei Spielminuten später hätte der Schreezer Sturmtank jedoch zum zweiten Mal knipsen müssen - er tat es aber nicht und verzog. Das hätte die Führung sein müssen. Alexander Arndt hatte nun genug gesehen und versuchte mit einigen Umstellungen und der Einwechslung von Josua Opel für mehr Stabilität zu sorgen. An der Dominanz der Zekic-Elf sollte sich jedoch weiter nichts ändern, denn die Gronicher fanden weiterhin keinen Zugriff in den Zweikämpfen und kamen zeitweise ins Schwimmen. Doch mit Fortune und einem guten Alexander Ruppel zwischen den Pfosten ging es mit dem Remis in die Halbzeitpause.
 
Schreez verzweifelt vor dem Tor - SpVgg setzt den Konter
 
"Wir waren klar unterlegen. Die frühe Führung war wichtig, hat uns aber nicht geholfen. Wir finden nicht ins Spiel. Es ist nicht das Spiel, das wir uns vorgestellt hatten", so SpVgg-Coach Alexander Arndt in der Halbzeitpause, der seine Elf nach 45 Spielminuten kräftig umkrempelte. Der wichtigste Schachzug dabei: Für den unsicheren Marco Wendler rutschte Andre Riedel auf den Liberoposten. Das sollte der Spielvereinigung erst einmal mehr Halt geben. Nach dem Seitenwechsel geriet die Schreezer Angriffswelle erst einmal ins Stocken. Die Rot-Weißen konnten die ersten Minuten der zweiten Hälfte wieder ausgeglichen gestalten. Was vielleicht auch daran lag, dass der lange verletzte SV-Torjäger Sebastian Schön eine Pause verordnet bekam. Es dauerte gut eine Viertelstunde bis die nächste Torchance zu verzeichnen war. Aber nicht etwa für die Schreezer - zur Abwechslung waren es die Gronicher, die den Weg vor das Tor von Andreas Chlistalla fanden, der ansonsten einen ruhigen Abend verlebte. Doch Fabian Blechschmidt konnte den Konter über Sebastian Katholing und Lukas Weihrauch nicht erfolgreich abschließen. Auch David Zinke verfehlte mit seinem Kopfball das Tor knapp. Dann waren aber wieder die Schreezer am Zug, die nun auf die Entscheidung drängten. In der 68. Spielminute hatten die Orange-Schwarzen den Torjubel schon auf den Lippen, als Andre Band den Ball nur noch über die Torlinie köpfen musste, doch Nick Mertins packte das hohe Bein aus und kratzte den Ball von der Linie. Das war Rettung in allerhöchster Not! Es war der Auftakt einer Reihe von guten Möglichkeiten für die Zekic-Elf. Doch Alexander Ruppel hielt einen Meyer-Schuss stark. Und dann kam es eben so, wie es im Fußball in solchen Situationen oft ist: Der Fußballgott bestrafte die schwache Schreezer Chancenverwertung und belohnte vielmehr die Gronicher, die mit ihrem zweiten Konter durch Fabian Neuner erneut die Führung erzielen konnten. Schreez war eiskalt erwischt, zeigte sich aber keineswegs geschockt. Der Vizemeister der A-Klasse 5 warf nun alles nach vorne. Jeder durfte sich nun einmal versuchen: Meyer, Band, Veit und Engelbrecht. Doch sie alle brachten die Kugel nicht im Kasten unter. Eine Partie, die eigentlich klar mit einem Schreezer Sieg enden muss, gewannen die Gronicher letztendlich äußerst glücklich.
 
Goldkronach kehrt in die Kreisklasse zurück - Schreez hofft weiter
 
Den Rot-Weißen war es aber egal: Was zählt, ist das Ergebnis und das reichte zur Rückkehr in die Kreisklasse. Nach nur einer Saison kehren die Gronicher wieder zurück. Den SpVgg-Kickern fielen nach dem Schlusspfiff gleich mehrere Steine von den Herzen. "Eigentlich verlieren wir die Partie 1:5", sah auch SpVgg-Kapitän David Zinke eindeutige Vorteile bei den Schreezer, die ihr Chancenplus und ihre Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen konnten. So muss die Zekic-Elf weiter hoffen. Kommende Woche wartet der Verlierer aus der Begegnung Marktschorgast gegen Schwarzach in der dritten Relegationsrunde. Ob die Partie letztendlich aber überhaupt stattfindet, steht erst nach dem Wochenende fest, wenn im Bamberger Spielkreis die letzten Entscheidungen gefallen sind. Mit der heute gezeigten Leistung muss den Schreezern aber nicht bange sein. Bitter nur, dass selbst die beste Rückrundenleistung nicht zum Aufstieg reichte.
 

SpVgg Goldkronach: Ruppel 1,7, Schullerus 3,1, Mertins N. 2,3, Wendler 3,7, Zinke 2,7, Blechschmidt 2,9, Weihrauch 2,9, Riedel 2,6, Katholing 3,3, Rabenstein F. 2,9, Neuner F. 2,8 / Malinov, Pöhlmann, Neuner C., Schwelerski, Helger M., Rabenstein H. 2,8 (46.), Opel 3,3 (28.)

SV Schreez: Chlistalla 2,9, Friedlein 2,6, Kolb A. 2,9, Reuschel 2,9, Gogoll 2,0, Friedrich 2,5, Zekic 2,4, Engelbrecht 2,4, Meyer 2,2, Schön 2,1, Band 3,4 / Pensel Y., Kolb, Lorenz, Kamenov, Kühnlein, Nieto 3,0 (46.), Veit (76.), Bär 2,7 (46.)

Tore: 1:0 Rabenstein F. (3.), 1:1 Band (25., Meyer), 2:1 Neuner F. (78., Blechschmidt)

Gelbe Karten: Rabenstein H. - Foulspiel (67.), Riedel - Foulspiel (69.) / Engelbrecht - Foulspiel (43.), Friedlein - Foulspiel (66.) | Gelb-rote Karten: - / - | Rote Karten: - / -

Zuschauer: 392 | Schiedsrichter: Patrick Zahner (SV 1920 Zapfendorf e.V.) 2,0

 
Stimmen zum Spiel
 
Elvir Zekic (Spielertrainer SV Schreez)
"Das ist natürlich bitter! Schade für die Elf, die heute alles gegeben hat. Jeder wusste, um was es heute geht. Nach dem Warmensteinach-Spiel war natürlich eine leichte Verunsicherung in der Mannschaft zu spüren. Dann sind wir auch noch ganz schlecht in das Spiel gestartet und kassieren gleich das Gegentor. Aber dann sind wir gut zurückgekommen und sind die bessere Elf. Letztendlich hat aber im Abschluss das Glück gefehlt. Goldkronach macht mit dem einzigen Konter in der zweiten Halbzeit den Siegtreffer. Und wir lassen die Chancen liegen."
 
Alexander Arndt (Trainer SpVgg Goldkronach)
"Wir mussten nach der ersten Halbzeit erst einmal wieder ins Spielgeschehen finden. Wir haben daher umgestellt, dann ging es besser. Da konnten wir uns wieder stabilisieren. Natürlich haben wir in einigen Situationen Glück. Aber letztendlich zählt das Ergebnis!"
 

David Zinke (Kapitän SpVgg Goldkronach)

"Mir fielen nach dem Schlusspfiff mehrere Steine vom Herzen, Schreez hat schließlich enorm gedrückt und gute Chancen liegen gelassen. Gefühlt hat man das Spiel 5:1 verloren. Aber wenn man dann so ein Spiel trotzdem gewinnt, ist es natürlich ein geiles Gefühl!"

 

 

 

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