Schreezer Rückschlag im Aufstiegskampf
Dienstag, den 07. April 2015 um 18:07 Uhr

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Einen herben Dämpfer erhielten die Aufstiegshoffnungen des SV Schreez: Nach einer 0:2-Pleite bei der Kirchenlaibacher Reserve zog nicht nur die Kaufmann-Elf gleich, sondern der TSV Glashütten auf fünf Punkte davon. In einem wenig spektakulären Spitzenspiel präsentierten sich die Gäste aber auch zu harmlos, um Zählbares mitzunehmen. Die Landesligareserve hatte einfach mehr Biss.

 

Aus Kirchenlaibach Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

 

Nach der 0:4-Hinspielpleite war der Respekt der Gäste vor den Gastgebern groß, auch wenn die aktuelle Elf von Spielertrainer Michael Kaufmann nicht mehr mit der Mannschaft aus der Vorrunde vergleichbar war. Sechs Akteure von damals fehlten im Rückspiel. Auch der Spielertrainer selbst, der sich in der Vorwoche schwer verletzt hatte. Für den 31-Jährigen übernahmen Landesligacoach Thomas Kaufmann im ersten Durchgang und Daniel Kauper als Spielertrainer im zweiten Abschnitt die Vertretung. Nach dem Ausfall von Michael Kaufmann und nicht zuletzt, um der starken Gästeoffensive den Zahn zu ziehen, setzten die Gastgeber auf ein verstärktes Mittelfeld und liefen in einem 3-2-4-1 mit nur einer Spitze (Preissinger) auf. Preissinger sollte dabei aus dem Mittelfeld aber immer wieder flexibel unterstützt werden. Aufgrund einige Ausfälle waren die Frankenpfälzer im Vergleich zur Vorwoche zu einigen personellen Änderungen gezwungen: Gleich auf fünf Positionen tauschte Kaufmann durch. Für den verletzten Schlussmann Andreas Scherm feierte Florian Schmidt ebenso wie Maximilian Dadder, der eigentlich nur noch als Schiedsrichter aktiv sein wollte, sein Saisondebüt in der A-Klasse. Zudem tauchten Daniel Busch, Jonas Sommerer und Alexander Preissinger in der Startelf auf. Andreas Hübner und Lukas Kaussler nahmen dafür auf der Bank Platz, Philipp Hiery gehörte zum Landesligakader. Weitaus weniger Rotation dagegen bei den Gästen: Für den angeschlagenen Matthias Veit stand lediglich Thorsten Bär wieder in der Startformation. Allerdings musste man mit Niklas Gogoll erneut einen immens wichtigen Akteur ersetzen. Auch der zuletzt starke Ivo Kamenov stand dieses Mal nicht zur Verfügung. In einem 4-2-3-1-System setzten auch die Gäste auf nur eine Spitze. Über die Außen wollte man das kompakte Zentrum der defensivstarken Frankenpfälzer umgehen. So der Matchplan von Spielertrainer Elvir Zekic, der zudem Geduld und wenig Fehler von seiner Elf erwartete.

 

Schreez gerät früh auf Verliererstraße

 

Beiden Mannschaften war anfangs der gegenseitige Respekt anzumerken. Den Gastgebern gelang es im Gegensatz zu den Schreezern aber schon nach wenigen Minuten, diesen abzulegen. Mit frühem Pressing übte man schon in der gegnerischen Hälfte Druck auf die Orange-Schwarzen aus. Ein unnötiges Foul von Elvir Zekic in zentraler Position sollte der Heimelf auch postwendend in die Karten spielen und den Matchplan der Gäste zunichtemachen. Denn nachdem SV-Schlussmann Andreas Chlistalla den strammen Freistoß von Daniel Busch nicht festhalten konnte, schaltete TSV-Angreifer Daniel Kaufmann am schnellsten und staubte zur frühen Führung ab. "Ich habe mich einfach gut frei gestohlen", antwortete der Torschütze nach dem Spiel auf die Frage, warum er fast unbedrängt zum Abschluss kam. Wohl wahr. Die Schreezer Hintermannschaft hatte den TSV-Kapitän einfach aus den Augen verloren. Doch schon unmittelbar nach dem Anstoß hatten die Gäste die große Möglichkeit zum Ausgleich: TSV-Keeper Florian Schmidt holte den durchgebrochenen Thorsten Bär von den Beinen, so dass der gute Schiedsrichter Ludwig Dinger folgerichtig auf den Elfmeterpunkte zeigte und den Schlussmann mit der gelben Karte verwarnte. Eine rote Karte wegen Notbremse schloss der Unparteiische jedoch aus: "Der Stürmer läuft nicht direkt auf das Tor zu, sondern außen vorbei Richtung Grundlinie. Der Torwart verhinderte dadurch keine offensichtliche Torchance!" Hätte der Schreezer Torjäger den fälligen Strafstoß einfach versenkt, wären die Diskussionen darüber wohl gar nicht erst aufgekommen. So aber vergab der ansonsten so treffsichere Routinier die gute Möglichkeit - Florian Schmidt roch den Braten und hatte keine große Mühe, den schwach geschossenen Elfmeter zu halten. Fehler wieder ausgebügelt! Als Knackpunkt wollte Spielertrainer Elvir Zekic den verschossenen Elfmeter aber nicht bezeichnen, vielmehr haderte er nach dem Schlusspfiff mit der schwachen Leistung seiner Elf, die gegen die bissigeren Gastgeber nie so richtig ins Spiel fand. Ein richtiger Spielfluss wollte bei den Gästen zu keinem Zeitpunkt aufkommen. Das lag vor allem daran, dass die Heimelf die Schreezer weiterhin früh attackierte und nicht zur Entfaltung kommen ließ. So schlichen sich schon im Spielaufbau Fehler ein. Da blieb dann oft nur der lange Ball auf Torjäger Andre Band, der doch alleine gegen die aufmerksame Kirchenlaibacher Abwehr um Christoph Lehner in der Luft hing. Die Unterstützung aus dem Mittelfeld fehlte dem Goalgetter. Da machte sich der Ausfall von Niklas Gogoll bemerkbar. Spielertrainer Elvir Zekic zeigte sich zwar um Ordnung bemüht, konnte das Ruder aber nicht herumreißen. Die Gastgeber waren durch schnelles, geradliniges Spiel, in dem Jonas Sommerer den Spielaufbau und Daniel Kauper die Ordnung übernahm, schon wesentlich torgefährlicher. Doch Daniel Bruschke, Daniel Kaufmann oder auch Alexander Preissinger verzogen nur knapp oder scheiterten an Schlussmann Andreas Chlistalla. Doch kurz vor der Pause klingelte es dann doch noch im Kasten. Auch hier zeigte sich die Schreezer Hintermannschaft nicht konzentriert und reaktionsschnell genug: Daniel Reuschel verlor den Ball an Daniel Kaufmann, dessen Flanke konnten die Gäste gleich mehrfach nicht klären, so dass letztendlich Alexander Preissinger den zweiten Treffer markieren konnte. Die verdiente Halbzeitführung, da Schreez trotz ein, zwei Chancen insgesamt in der Offensive zu harmlos blieb und sich die Gastgeber bissiger zeigten.

 

Wenig Torraumszenen im Schneetreiben

 

Elvir Zekic reagierte in der Halbzeitpause und brachte mit Matthias Veit einen zweiten Stürmer. Dafür löste er einen Sechser auf und rückte selbst für den blassen Yannick Pensel auf die Position des rechten Verteidigers. Auf das Spiel seiner Elf sollten die Umstellungen aber keinen Einfluss haben. Den Gästen gelang es auch in der Folgezeit nicht, die sichere TSV-Defensive unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Vielmehr waren die Hausherren näher am dritten Treffer als die Orange-Schwarzen am Anschlusstor. Denn gerade in der Defensive ließen die Gäste weiterhin viele Räume, in die die schnellen Mittelfeldspieler der Frankenpfälzer immer wieder hineinstoßen konnten. Einziges Manko hierbei: Nur selten spielten die Platzherren diese Situationen konsequent aus, so dass im zweiten Abschnitt auf beiden Seiten insgesamt weniger Torraumszenen zu verzeichnen waren. Dem Angriffsspiel der Schreezer mangelete es dabei vor allem an Tempo, Bewegung und Anspielstationen. Auch die Hereinnahme von Matthias Lorenz, der die Bälle im Mittelfeld verteilen sollte, änderte daran nichts mehr. Vielmehr hatte man bei einem Lattentreffer von Jonas Sommerer, dessen Schuss aber eher als Flanke denn als Schuss gedacht war, das Glück auf seiner Seite. Die Felle der Gäste schwommen nun langsam aber sicher davon. Die Körpersprache stimmte für die Schlussphase nicht gerade zuversichtlich und wer im dichten Schneetreiben nun eine Schlussoffensive erwartete, wurde weiter enttäuscht. Die Landesligareserve hatte das Spiel sicher im Griff und musste gegen letztendlich enttäuschende Gäste nicht mehr als nötig unternehmen, um den verdienten Heimsieg ungefährdet über die Zeit bringen. Daran änderten auch die beiden Schreezer Chancen kurz vor dem Schlusspfiff nichts mehr.

 

Glashütten baut Tabellenführung aus

 

"Lachender Dritter" des Kirchenlaibacher Heimerfolgs ist letztendlich der TSV Glashütten, der durch einen eigenen 5:0-Sieg über die Sportring-Reserve, seinen Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen konnte. Die Schreezer Torfabrik, die in der Rückrunde nicht richtig auf Touren kommen will, droht in den entscheidenden Wochen ins Stottern zu geraten. Durch den Heimdreier konnten die Frankenpfälzer - trotz der Personalsorgen - in der Tabelle mit den Gästen gleichziehen. Mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand hat man jedoch aktuell die besseren Karten. Die Zekic-Elf muss nun auf einen Ausrutscher der beiden Kontrahenten hoffen und Tabellenführer Glashütten in drei Wochen schlagen. Ansonsten dürfte es für die Orange-Schwarzen eng werden. Am nächsten Spieltag ist ein Dreier gegen die Engelmannsreuther Pflicht. Eine weitaus schwierigere Aufgabe wartete da schon auf die Frankenpfälzer, die zum unbequemen Tabellenfünften nach Schnabelwaid müssen.

 

TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf 2: Schmidt 2,5, Busch 2,5, Lehner C. 2,0, Dadder 2,0, Bruschke 3,0, Baumann 3,0, Krügel 2,5, Sommerer J. 2,0, Kaufmann D. 2,0, Kauper 2,0, Preissinger 3,0 / Hübner, Fischer, Kaussler L. 3,0 (71.), Schmid (83.), Lehner (87.)

SV Schreez: Chlistalla 3,0, Pensel Y. 4,0, Kolb A. 3,5, Reuschel 4,0, Kühnlein 3,0, Zekic 3,0, Friedrich 3,5, Engelbrecht 4,0, Meyer 4,0, Bär 3,0, Band 4,0 / Kolb, Lorenz 4,0 (63.), Veit 4,0 (46.)

Tore: 1:0 Kaufmann D. (8., Busch), 2:0 Preissinger (39., Kaufmann D.)

Gelbe Karten: Schmidt - Foulspiel (9.), Busch - Foulspiel (25.), Baumann - Foulspiel (81.) / Zekic - Foulspiel (7.) | Gelb-rote Karten: - / - | Rote Karten: - / -

Zuschauer: 70 | Schiedsrichter: Ludwig Dinger (TSV Bischofsgrün) 1,0

 

Stimmen zum Spiel

Elvir Zekic (Spielertrainer SV Schreez)

"Wir sind heute einfach nicht in Fahrt gekommen! Die beiden Tore müssen wir nicht kassieren. Aber auch nach vorne waren wir heute viel zu harmlos. Da war kein richtiger Spielfluss drin. Für die Spitze war das einfach zu wenig. Eine enttäuschende Leistung von uns! Einige waren unter dem Druck offensichtlich zu verkrampft. Der vergebene Elfmeter war aber sicherlich kein Knackpunkt. Daran möchte ich es heute nicht festmachen."

 

Daniel Kauper (Übergangsspielertrainer TSV Kirchenlaibach 2)

"Ein verdienter Sieg! Vor der Halbzeit hätten wir zwar noch mehr machen müssen, aber uns ist es gelungen, den Schreezer Torjäger Andre Band abzumelden. Klasse wie die Jungs die Vorgaben heute umgesetzt haben. In der zweiten Hälfte mussten wir dann nur noch das Nötigste tun. Den einen oder anderen Konter hätten wir aber besser ausspielen müssen. Für unseren verletzten Coach haben wir uns heute richtig aufgerieben!"

 

Daniel Kaufmann (Torschütze TSV Kirchenlaibach 2)

"Wir gewinnen heute verdient. Schreez hat es fast nur mit langen Bällen versucht. Nur weil bei uns zwei Leute fehlen, machen wir uns nicht ins Hemd. Wir konnten den Punktverlust der Vorwoche so wieder ausbügeln. Im Vergleich zu Schreez waren wir vor allem kämpferisch einfach besser."

 

Andreas Chlistalla (Torwart SV Schreez)

"Unsere Leistung war heute über 90 Minuten einfach zu wenig. Da spielt es auch keine Rolle, ob man zusätzlich zu dem Elfmeter die rote Karte zeigen muss oder nicht. Wir hatten ja selbst kaum Torchancen und bei den Gegentoren schlafen wir. Bei beiden Gegentoren reagieren wir viel zu langsam oder gar nicht. "

 

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