Regeländerungen 2019/20: Achtung: Pflichtlektüre | | Drucken | |
Montag, den 01. Juli 2019 um 00:00 Uhr |
Von Ralf Riemke (anpfiff.info)
Die Regeländerungen der FIFA basieren auf folgender Strategie: das Verhalten der Spieler verbessern, den Respekt fördern, die Spielzeit verlängern und das Spiel fairer und attraktiver machen. Und hier nun die wichtigsten Punkte:
1. Auswechselvorgang Neu ist also der Umstand, dass der Wechsel nicht mehr an der Mittellinie vollzogen werden darf, es sei denn, der SR zeigt das an, oder der Spieler steht sowieso in der Nähe. 2. Rechte und Pflichten Ab sofort sind also auch Verwarnungen und Feldverweise gegen Teamoffizielle möglich. „Das ist eine der sehr sinnvollen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Schiedsrichter“, so Demus, der dabei die wöchentlichen Schmährufe, Beleidigungen und Angriffe gegen die SR im Hinterkopf hat. Diese stellen nach wie vor das Gros dessen dar, warum junge SR nach nur kurzer Tätigkeit wieder aufhören. „Damit können wir die Heißsporne an der Linie jetzt gut bändigen!“ Kann der Täter nicht identifiziert werden, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen Trainer in der Technischen Zone ausgesprochen. Der Trainer ist also noch mehr als bisher sowieso schon für das Verhalten der übrigen Teamoffiziellen verantwortlich. „In der technischen Zone“ heißt im Übrigen, dass ein Spielertrainer, der sich zum fraglichen Zeitpunkt auf dem Feld, also nicht innerhalb der technischen Zone befindet, nicht belangt werden kann; in diesem Fall eben der „höchstrangige“ in der techischen Zone. Sollte sich der Spielertrainer aber – u.U. nach einem Wechsel – dort befinden, dann wäre natürlich er zu belangen (wodurch bsp. das Rückwechselrecht beeinträchtigt sein könnte). 3. VerletzungenEin verletzter Spieler darf nach einer Behandlung nur im Ausnahmefall auf dem Spielfeld verbleiben. Neue Ausnahme 4. Münzwurf und Anstoß Bisher durfte sich der Sieger der Platzwahl aussuchen, in welche Richtung er spielen wollte. Diese Regelung ist ab sofort obsolet. Dadurch dass seit der letzten Regeländerung direkt aus dem Anstoß ein Tor erzielt werden kann, soll mit der neuerlichen Modifizierung der Anstoß noch dynamischer gestaltet werden. 5. Schiedsrichterball Die Mannschaft, die vor dem SRB zuletzt in Ballbesitz war, darf also einen Spieler stellen, der den SRB ausführt. Alle anderen Spieler müssen mindestens vier Meter entfernt stehen. „Das ist also ein wünschenswerter Vorteil für die Mannschaft, die zuletzt in Ballbesitz war“, so Demus. Aus Fairnessgründen wurde das bisher sowieso schon so gut wie immer so gehandhabt. Der Ball ist übrigens im Spiel, sobald er den Boden berührt hat. 6. Ball aus dem Spiel Dass ein Team einen Vorteil erlangt oder gar ein Tor erzielt, nachdem der Ball versehentlich von einem Spieloffiziellen – insbesondere natürlich vom SR – berührt wurde, kann sehr unfair sein. Deshalb diese Änderung, die auch Demus als „sehr gut“ empfindet. 7. Handspiel Kein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler Ausnahme: Handspiel bei der Torerzielung Bezüglich des Handspiels wurde also für etwas mehr Klarheit gesorgt. „Ob diese Regeländerungen das Handspiel allerdings aus der Diskussion führen, wage ich zu bezweifeln“, so Michael Demus. 8. Torwartspiel Erklärung: Misslingt es einem TW den Ball nach dem Rückspiel eines Mitspielers mit dem Fuß zu spielen, so darf er ihn danach in die Hand nehmen, weil er eindeutig keine Absicht hatte, den Ball ursprünglich in die Hand zu nehmen. 9. Disziplinarmaßnahmen Erklärung: Wird ein Angriff mit einem verwarnungs- oder feldverweiswürdigen Vergehen gestoppt, kann das angreifende Team den fälligen Freistoß schnell ausführen, um den vereitelten Angriff sofort fortzusetzen. Die Verwarnung wird in der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen. Allerdings gilt es bei einer Notbremse zu beachten, dass dann keine Rote Karte mehr gezeigt werden kann, sondern nur noch Gelb! Das ganze Prozedere ist aber nur möglich, wenn der SR nicht schon mit dem Verfahren für das Zeigen einer Karte begonnen hat. 10. Abstoß und Freistoß im Strafraum Erklärung: Durch diese Regelung soll das Spiel schneller und flüssiger gemacht werden. Der Ball muss nun also nicht mehr zwingend den Strafraum verlassen, um im Spiel zu sein. Gleichwohl müssen die Gegenspieler nach wie vor außerhalb des Strafraums bleiben. Das gilt auch für Abstöße. Diese Regelung wird sicherlich gut angenommen werden und wird andernorts „schon seit Längerem“ erfolgreich praktiziert, so Demus. 11. Freistöße Erklärung: Damit sollen die Unruhe und das Zeitschinden bei Freistößen eingedämmt werden. Sollte ein Angreifer gegen die Regel verstoßen, zieht das einen indirekten Freistoß gegen ihn nach sich. Aus dem Vorteil kann also ganz schnell ein Nachteil werden. 12. Strafstoß 13. Einwurf |