Neustart in Schreez: Track: "Ich bin kein Typ, der alles hinschmeißt!"
Geschrieben von: #11   
Mittwoch, den 27. März 2019 um 14:51 Uhr
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Wenn der SV Schreez in die Rückrunde startet, dann kann Trainer Andreas Schwedler erstmals auf seinen erfahrenen Neuzugang Alexander Track im Mittelfeld zurückgreifen. Mit 34 Jahren sucht der Ex-Lainecker noch einmal bei einem neuen Verein die Herausforderung.
 
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Von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)
 

Im letzten halben Jahr ist es ruhig geworden um Alexander Track. Im vergangenen August spielte der 34-Jährige das letzte Mal für den ASV Laineck. Gedanken an das Karriereende blieben zwischenzeitlich nicht aus. "Aber einen Ausgleich zum Berufsleben brauche ich, sonst bin ich unter der Woche zu unausgeglichen und unentspannt - sagt zumindest meine Frau", begründet Alexander Track, warum er seine Fußballschuhe doch noch nicht an den Nagel hing. Seit ein paar Wochen kickt der Ex-Lainecker bei den Schreezern mit und will in der Rückrunde seinen Teil dazu beitragen, dass der Schwedler-Elf der Wiederaufstieg gelingt. Gegen die Altenploser Reserve steht Alexander Track nun vor seiner Premiere im orange-schwarzen Trikot, für das er sich ganz bewusst entschieden hat. Nach vielen Jahren in Seybothenreuth und Laineck war es Zeit für einen Tapetenwechsel: "Ich habe eine Herausforderung gesucht, bei der mich die meisten Spieler im Verein noch nicht kannten. Die Gespräche mit Andreas Schwedler und den Spielern beim Hallentraining waren dann durchweg positiv." Letztendlich ließ ihm aber auch Schlussmann Daniel Grüner, mit dem er schon bei den Veilchen zusammenspielte, keine Ruhe. Irgendwann zahlten sich die vielen SMS dann doch aus.

"Das Tor von Chris Poirer ist unvergessen!"
 
Damit beginnt nun ein neues Kapitel für Alexander Track - bei einem neuen Verein, aber in der gleichen Liga. Auf seine alten Weggefährten aus Laineck wird er in der Rückrunde mit der Schwedler-Elf jedoch nicht mehr treffen. Hin-und Rückspiel gingen noch vor der Winterpause über die Bühne. Mit den Bayreuthern verknüpft er jedoch ebenso gute wie schlechte Erinnerungen an die Relegation, auch wenn er die Aufstiegssaison 2011/12 trotz des Happyends gegen Obernsees aus eigener Sicht nicht gerade als besonders gute Spielzeit einordnet. "Ich habe die gesamte Saison mit Schmerztabletten gespielt", biss Alexander Track damals auf die Zähne. Das zahlte sich am Ende jedoch aus. Durch das 4:1 gegen Obernsees kehrten die Lainecker nach 15 Jahren damals wieder in die Kreisklasse zurück. "Das entscheidende Tor zum 3:1 durch Chris Poirier - ein Heber über den Torwart - wird immer in Erinnerung bleiben, da dies die Entscheidung im Aufstiegsspiel und der Lohn für die gesamte Saison war", schwelgt der Ex-Lainecker in Erinnerung. Im Aufstiegsjahr stimmte bei den Laineckern die Mischung zwischen jüngeren Spielern wie Arthur Odenbach, Josef Bratkov oder Marco Bauer und erfahrenen Kickern wie Uwe Färber, Peter Bernt, Chris Poirier und Torjäger Andre Band sowie den alteingesessenen Laineckern Andi Keil, Tobias David und Christian Reichenberger. "Eine schnell zusammengereifte Einheit, die nicht nur auf dem Platz viel Spaß hatte", sagt Alexander Track. Zu toppen war jene Lainecker Elf nur noch von jener, die zwei Jahre später unter Trainer Roland Grüner in der Kreisklasse ganz vorne mitkickte.

"Klaus Edler viel zu verdanken!"
 
Da war Alexander Track bereits nicht mehr mit an Bord. Direkt nach dem Aufstieg zog es ihm vielmehr zum SV Seybothenreuth zurück, der damals noch im Niemandsland der A-Klasse versunken war. Doch für Alexander Track war es eben Zeit für eine Veränderung und die Veilchen sind eben auch sein Heimatverein. "Da habe ich das Fußballspielen angefangen" verbindet er nicht zuletzt auch wegen seinem einstigen Coach Klaus Edler viel mit Seybothenreuth. "Ihm habe ich auch viel zu verdanken, was er als Spieler aus mir gemacht hat", spricht Alexander Track in diesem Zusammenhang von einer besonderen Beziehung zu Klaus Edler, unter dem er 2014/15 noch einmal eine ganze Saison bei den Senioren kickte. Für beide endete nach jener Spielzeit das Kapitel Seybothenreuth - zumindest in der ersten Mannschaft. Während Klaus Edler seinen Stuhl für Elvir Zekic freimachte, kickte Alexander Track fortan nur noch in der Reserve - zusammen mit vielen anderen Laineckern. Dort fanden mit Daniel Körber, Andreas Keil oder Christopher Poirer viele verdiente ASV-Kicker wieder zusammen, um alte Zeiten noch einmal gemeinsam aufleben zu lassen. "Die damalige Zeit im Aufstiegsjahr in Laineck war einfach unvergesslich - vom Spaß und Erfolg. Dadurch wurden wir mit der zweiten Mannschaft in Seybothenreuth am Ende auch Tabellenzweiter in der B-Klasse und hätten aufsteigen können", spricht Alexander Track rückblickend von einem ebenso erfolgreichen wie schönen Jahr.

Lainecker Abstieg hausgemacht
 
Auf Dauer B-Klasse war jedoch nichts für den Mittelfeldspieler. Von daher wählte er schon bald wieder den Weg zurück an die Steinach - trotz aller Probleme. Denn die Glanzzeiten der Lainecker waren mittlerweile schon wieder vorüber. Viele Stars hatten den Verein verlassen, so dass der Abstiegskampf vorprogrammiert war. Am Ende war trotz aller Anstrengungen die Klasse nicht zu halten. Das Ende der Talfahrt war damit für die Steinachtaler jedoch noch nicht erreicht. "Wenn man in zwei Spielzeiten mindestens jeweils zehn Spieler verliert, wie soll man das als ein Verein verkraften, wenn man keine Jugendmannschaft hat, bei der in naher Zukunft ein Jugendspieler aus den eigenen Reihen kommt?", stellt Alexander Track jene Frage in den Raum.  Dennoch machte er sich in jener Zeit dennoch nicht einfach vom Acker. Er blieb vielmehr als einer von wenigen. "Ich bin nicht ein Typ, der alles gleich hinschmeißt, wenn was nicht läuft. Beim Hobby sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Außerdem muss man einem Trainer auch eine gewisse Zeit geben", half er beim Neuaufbau mit. Mittlerweile haben sich die Lainecker unter Trainer Patrick Götschel wieder stabilisiert und Alexander Track seine Zelte in Schreez aufgeschlagen.

Schreezer gut gerüstet
 
"Der SV Schreez hat gute bis sehr gute Einzelspieler in den eigenen Reihen, die vor allem versuchen, Fußball zu spielen. Die Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielern ist ausgeglichen. Auch das Klima in der Mannschaft ist sehr positiv", war dies bislang für Alexander Track nach der Vorbereitung der richtige Schritt. Das Gerüst der Orange-Schwarzen sollte aus seiner Sicht ausreichen, um bereits in naher Zukunft wieder Kreisklasse spielen zu können. Dazu will er nun im Zentrum seinen Teil beitragen. Die A-Klasse 5 kennt er schließlich wie seine Westentasche.

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