Der neue Schön?: Tobias Wölfel und sein Lauf
Mittwoch, den 26. September 2018 um 16:07 Uhr

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Viele Jahre war Basti Schön der Mann für die Schreezer Tore, ehe Andre Band schließlich nachfolgte und die Orange-Schwarzen in die Kreisklasse schoss. Zuletzt aber vermisste man beim Absteiger einen echten Knipser. Den scheint der neue Coach Andreas Schwedler nunmehr gefunden zu haben.

 

151143.jpgvon Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

Dafür bediente sich Andreas Schwedler aber nicht etwa eines Neuzugangs, sondern wurde in den eigenen Reihen fündig. So zog er Tobias Wölfel von der rechten Seite kurzerhand in das Sturmzentrum. Ein Schachzug, der sich auszahlt. Denn der 22-Jährige scheint eine Torautomatik zu haben. In allen acht Saisoneinsätzen war der Schreezer bislang erfolgreich. So zuletzt zwei Mal beim 3:2-Erfolg in Plankenfels. Insgesamt hat der Ex-Donndorfer bereits zwölf Kisten auf dem Torkonto stehen. "So viele Tore habe ich bislang noch nicht erzielt. Andreas Schwedler hat mich vor Saisonbeginn in den Sturm versetzt. Dort gefällt es mir ganz gut. Die Position habe ich schon in der Jugend gespielt", fühlt sich der Angreifer in seiner neuen alten Rolle wohl. Kein Wunder: Denn mittlerweile hat sich der Schreezer regelrecht warm geschossen. "Der Lauf spielt da sicherlich auch eine Rolle. Wenn man fünf Mal vorbeischießt, dann probiert man es beim sechsten Mal nicht mehr. So aber zieht man einfach mal ab", erklärt Tobias Wölfel, was hinter dem berüchtigten Lauf eines Stürmers steckt. So geht auch schon mal so ein Ball wie zuletzt gegen Plankenfels ins Netz, als der Angreifer mit dem Hinterkopf aus einem schier unmöglichen Winkel erfolgreich war. "Überragend", attestiert nicht nur Teamkollege Dominik Reuschel in diesem Zusammenhang und führt dies auf die vorausgehende Trainingseinheit zurück, als Andreas Schwedler nach dem Training zum gemeinsamen Besuch der Haager Kerwa lud.

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Gut drauf: Tobias Wölfel hat schon 12 Saisontreffer auf dem Konto.

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Ein Zu'graster

"Die Kameradschaft ist bei uns echt gut. Der Trainer legt darauf großen Wert. Aber am Samstag vor dem Spiel habe ich einen ruhigen Abend gemacht und war rechtzeitig im Bett", ging Tobias Wölfel ausgeschlafen am vergangenen Sonntag ans Werk. Als gebürtiger Neustädtleiner ist er aber sowieso Kerwa erprobt, nachdem er im Heimatort Mitglied im Burschenverein ist und schon so manche Kerwa hinter sich hat. "In Haag bin ich ja quasi nur a Zu'graster", schmunzelt der Angreifer, dem es wegen der Freundin in den südlichen Landkreis zog. Seine fußballerischen Wurzeln hat er vielmehr in Donndorf, auch wenn er einst in Obernsees seine Karriere startete. "Bis zur D-Jugend habe ich dann in Donndorf gespielt. Danach kam dann die JFG Bayreuth-West", erzählt Tobias Wölfel von einem gewissen Fahraufwand zu den Trainingseinheiten nach Neudrossenfeld und Altenplos. Erst als der Führerschein in der Tasche war, reduzierte sich der Aufwand, zumal er dann bereits wenig später schon in der ersten Mannschaft in Donndorf zum Einsatz kam. Unter Trainer Mario Zimmermann avancierte Tobias Wölfel dort schnell zur Stammkraft - soweit es Verletzungen zuließen. "Ich war oft an den Bändern verletzt und bin immer mal ausgefallen", blickt er auf seine erste Saison in Donndorf zurück. Nach 18 Saisoneinsätzen zog es ihn dann aber bereits weiter nach Schreez - der Kumpels wegen.

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Vor seiner Schreezer Zeit kickte Tobias Wölfel (rot) in Donndorf.


Torjägerkanone nicht primäres Ziel

Das erweist sich mittlerweile als Glücksfall für die Orange-Schwarzen. Für Tobias Wölfel hat das einen einfachen Grund: "Ich habe meine Verletzung mittlerweile gut im Griff!" Das war in den beiden Vorjahren noch anders. Auch unter Trainer Basti Knop musste der Youngster immer wieder mal passen. Den Abstieg der Schreezer konnte auch der Angreifer so nicht verhindern. "Wenn man erst einmal hinten drin steht, wird es schwer. Wir hatten da auch viel Pech. In der Kreisklasse werden die Fehler dann halt noch schneller bestraft", ist der Abstieg für Tobias Wölfel nun aber abgehakt. Unter Andreas Schwedler geht der Blick nun wieder nach vorne - in Richtung Wiederaufstieg. "Spielerisch tun wir uns aktuell in der A-Klasse sicherlich leichter", weiß der Stürmer. Am Wochenende steht kommt es dabei zum wegweisenden Duell mit Tabellenführer Kreuz. Auch ein Duell der Torjäger, nachdem auf der anderen Seite Daryl Mackall steht. Der Bayreuther bringt es bislang auf 14 Einschüsse. "Klar, habe ich auch schon mal auf die Torschützenliste geschaut. Aber letztendlich ist mir das nicht so wichtig", hat es Tobias Wölfel nicht primär auf die Torjägerkanone abgesehen. Andererseits würden viele Wölfel-Tore die Wahrscheinlichkeit auf eine Rückkehr in die Kreisklasse erhöhen - so wie einst bei seinen Vorgängern. Andre Band traf einst in der Aufstiegssaison 31 Mal, Basti Schön 33 Mal. Die Fußstapfen der beiden Vorgänger, die mittlerweile in Leuchau und Seybothenreuth kicken, sind groß, aber bei dem Lauf wohl für Tobias Wölfel nicht unerreichbar.

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