von Michael Kilders (SVS)

Im wichtigen Abstiegsduell musste die Heimelf nicht nur auf mehrere verletzte Stammspieler verzichten, sondern auch auf Coach Bastian Knop, der im Urlaub weilte. Zu allem Überfluss verletzte sich anfangs nach einem Foul ein weiterer Schreezer Schlüsselspieler, Niklas Gerber, schwer am Fuß. Beide Mannschaften agierten anfangs nervös und zerfahren, viel Kampf und Krampf war zu sehen. Als die Heimelf nach knapp einer halben Stunde in Führung ging (29.), Heiko Weingessl bediente mit einem langen Ball mustergültig Matthias Veit, der mit seiner unnachahmlichen Weise den Ball ins gegnerische Tor drosch, war sie auf einmal besser im Spiel. Die Schreezer Herrlichkeit dauerte allerdings nur wenige Minuten, sie verloren unerklärlicherweise den Faden, vor allem die Hintermannschaft leistete sich etliche Fauxpas, die Röhrenhofer witterten ihre Chance, der Ausgleich lag nun mehrfach in der Luft. Rettete einmal noch Torwart Ralf Zöllner und der Pfosten für die Gastgeber, war es in der 45. Minute soweit, den längst fälligen Ausgleich erzielte Maximilian Lindner, der im linken Strafraumeck an den Ball kam und diesen überlegt ins lange Eck schoss. Die lange Halbzeitpause, aufgrund eines starken Gewitters dauerte diese 30 Minuten, bekam der Heimelf anscheinend gar nicht. Zwei schnelle Tore gleich nach Wiederanpfiff brachen der Heimelf das Genick. Jens Bastobbe, der nicht entscheidend am Schreezer Strafraumeck bedrängt wurde, erzielte mit einem trockenen Flachschuss auf nassem Untergrund, der nicht ganz unhaltbar schien, das 1:2 (48.) und eine Minute später bedankte sich Lukas Kispert nach einem einheimischen Missverständnis von zwei Spielern kurz vor dem Strafraum mit dem 1:3 für seine Farben (49.). Obwohl noch vierzig Minuten zu spielen waren, war der Widerstand der Platzherren schon gebrochen. Die Gäste spielten sich regelrecht in einen Rausch und erzielten ihre weiteren Tore (1:4 Toni Wagner 60. Minute, 1:5 Jens Bastobbe 78. Minute, 1:6 Daniel Blöm 82. Minute) teilweise noch Belieben. Spannend hätte es nochmal werden können, wenn Sebastian Meyer kurz vor dem 1:4 auf 2:3 hätte verkürzen können, doch traf er dass leere Tor nicht. Der eingewechselte Alexander Schubert konnte noch auf 2:6 verkürzen (85.) und Matthias Veit hätte eventuell auch noch zwei Tore machen können. Aufgrund einer katastrophalen zweiten Halbzeit der Gastgeber ist der Sieg der Gäste, die damit den direkten Klassenerhalt schafften, aber hochverdient. Durch die zeitgleiche Trockauer Niederlage in vorletzter Minute bekommen die Schreezer noch ein Ausscheidungsspiel aufgrund von Punktgleichheit gegen die SG „geschenkt“, bei dem der Sieger in die Relegation geht, der Verlierer aber den bitteren Gang in die A-Klasse antreten muss.

SV Schreez: Zöllner, Kolb A., Weingessl, Reuschel, Kolb, Wiemer, Meyer, Pensel Y., Gerber, Wölfel, Veit / Deml, Behrndt, Witthüser, Röger (16.), Schubert (66.), Camacho (75.)

SV Röhrenhof: Dietel, Bastobbe, Kispert, Walter, Müller Le., Sauerstein D., Springer, Lindner, Schlemmer, Schaller, Wagner / Neuß D., Kickel (46.), Kurt (67.), Blöm D. (46.)

Tore: 1:0 Veit (29., Weingessl), 1:1 Lindner (45.), 1:2 Bastobbe (48.), 1:3 Kispert (49.), 1:4 Wagner (60.), 1:5 Bastobbe (78.), 1:6 Blöm D. (82.), 2:6 Schubert (85.)

Gelbe Karten: Wiemer (33.), Kolb (47.), Kolb A. (78.) / Springer (6.), Walter (16.), Lindner (31.)

Zuschauer: 100 | Schiedsrichter: Harald Kauschke (SV Poxdorf)