Aus nach drei Jahren: "Schwede" beerbt Knop in Schreez
Freitag, den 02. März 2018 um 17:45 Uhr

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Nach drei Jahren endet für Trainer Basti Knop im Sommer das Kapitel beim SV Schreez - dann natürlich im Idealfall mit dem Klassenerhalt in der Tasche. Der Nachfolger steht bereits fest: Ab der kommenden Spielzeit soll dann der Lindenhardter Andreas Schwedler frischen Wind beim abstiegsbedrohten Kreisklassisten reinbringen. 

151143.jpgVon Thomas Nietner(www.anpfiff.info)

"Wir gehen ab Sommer im beiderseitigen Einvernehmen getrennte Wege", teilt Basti Knop mit. Worte, die der zweite Vorsitzende der Schreezer, Günther Pfaffenberger, so nur bestätigen kann. Nach der Saison endet für ihn damit nach drei Jahren das Kapitel in Schreez. "Drei Jahre sind immer so eine magische Grenze", war es für den Schreezer Coach an der Zeit für neue Herausforderungen: "Es hat sich einiges eingespielt. Von daher tut der Mannschaft im Sommer frisches Blut ganz gut." Auch hier stimmt ihn Günther Pfaffenberger zu: "Wir wollen frischen Wind reinbringen. Nicht mehr und nicht weniger. Wir trennen uns nicht im Bösen." Damit schenken die Verantwortlichen ihren Spielern wenige Tage vor dem Rückrundenstart reinen Wein ein, so dass der Fokus von nun an wieder dem sportlichen Geschehen gelten soll. "Wir haben schließlich noch ehrgeizige Ziele in der Rückrunde und wollen die Klasse halten. Das soll nun im Vordergrund stehen", geht Basti Knop seine letzten Monate vor den Toren Bayreuths fokussiert an.

 

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Nach drei Jahren endet für Basti Knop das Kapitel in Schreez - dann möglichst mit dem Klassenerhalt. anpfiff.info


Ein ständiger Kampf um das Personal

Wie im Vorjahr droht dem Tabellenzwölften erneut der Abstiegskampf. Vom ungeliebten Relegationsplatz trennt die Orange-Schwarzen gerade einmal ein Zähler. Nach zwei Relegationsteilnahmen in den letzten drei Spielzeiten verspürt besonders Günther Pfaffenberger wenig Muße, an einer weiteren Ehrenrunde im Sommer: "Das ist nichts für meine Nerven. Ich hoffe von daher, dass wir nicht schon wieder in die Relegation müssen. Man hat am Beispiel Marktschorgast gesehen, dass man sich als Kreisklassist der Sache nicht sicher sein kann." Dass die Schreezer erneut um die Klasse kämpfen müssen, überrascht Basti Knop dagegen weniger. Nachdem im Sommer Neuverpflichtungen ausblieben, auf der anderen Seite aber mit Niklas Gogoll der führende Kopf die Mannschaft in Richtung Hummeltal verlassen hat, war eine Wiederholung des Vorjahres für ihn fast schon vorprogrammiert: "Es ist bei uns weiterhin ein ständiger Kampf um das Personal." Die Abhängigkeit von den Studenten bleibt weiter das Problem der Orange-Schwarzen. So erklären sich auch die unterschiedlichen Auftritte in der Vorrunde. Das zerrte letztendlich auch an den Nerven des Trainers. Dass es auch anders laufen kann, zeigte sich dagegen in der ersten Saison unter dem ehemaligen Harsdorfer, als die Elf nach gutem Start auf Platz 6 der Abschlusstabelle landete. Eine Platzierung, die im Umfeld aber teilweise Erwartungen weckte. "Die erste Saison ist natürlich perfekt für uns gelaufen. Wir haben nach dem guten Start den Lauf mitgenommen. Aber schon in der Rückrunde sind wir an unsere Grenzen gekommen", warnte Basti Knop schon damals vor einer falschen Erwartungshaltung, nachdem sich an der Personalsituation grundsätzlich nichts ändern sollte und ordnet die Schreezer weiterhin im Mittelfeld der Tabelle ein. Angesichts der Personalsituation überrascht ihn Platz zwölf aber nicht unbedingt.

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In der kommenden Saison gibt Andreas Schwedler (grün) die Richtung in Schreez vor. anpfiff.info

 

Donndorf-Spiel gefährdet

Den Platz gilt es nun, in der Rückrunde zu verteidigen. Keine einfache Aufgabe, nachdem sich der eine oder andere Student demnächst wieder in die Semesterferien verabschiedet und somit den Orange-Schwarzen nicht zur Verfügung steht. Keine optimalen Voraussetzungen im Abstiegskampf. "Wenigstens bleibt Felix Wiemer dieses Mal hier", atmet Basti Knop durch und hofft auch, dass sich daneben noch ein weiterer der drei Winterneuzugänge für die erste Mannschaft empfehlen kann. Die zwei bisherigen Testspiele stimmen den Schreezer Coach jedenfalls schon einmal zuversichtlich. Dem 2:1-Erfolg über den FC Neuenmarkt folgte ein 6:0-Kantersieg über den ASV Hollfeld. Für Basti Knop stimmte dabei jeweils nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Auftreten. "Da waren wir aber komplett", schränkt der 41-Jährige ein. Unabhängig davon will der frühere Lindauer am Sonntag gegen Donndorf die ersten Punkte einfahren. Dem könnten nach tagelangem Frost die Platzverhältnisse entgegenstehen. "Wir würden gerne spielen und haben uns schon nach einem anderen Platz umgeschaut", hofft Basti Knop auf eine Austragung auf dem Geseeser Hartplatz. Aber auch dieser ist durch den Frost hart wie Beton. Eine Entscheidung fällt hier am Samstag. Nach einer schwierigen Vorbereitung würde Basti Knop dennoch gerne in die Rückrunde starten. An Fußball spielen war in den letzten Wochen nicht zu denken. "Wir sind viel gelaufen. Aber das ist auch nicht verkehrt. In den englischen Wochen zerren wir dann hoffentlich davon", weiß der Schreezer, auf was es im Abstiegskampf ankommt. Wie und wann die notwendigen Punkte eingefahren werden, ist ihm dabei gleich. Auf eine bestimmte Phase der verbleibenden Saison will er sich nicht festlegen: "Jedes Spiel ist wichtig! Wir sind immer für eine Überraschung gut." Ein Blick auf die Vorrunde bestätigt das: allerdings im positiven wie im negativen Sinn aus Schreezer Sicht.

"Andreas Schwedler soll die Mannschaft mitreißen!"

"Wir dürfen da keine Punkte mehr so leicht liegen lassen. Noch ist nichts entschieden", hofft Basti Knop, dass die verbesserte Personalsituation im April dann den Ausschlag im Abstiegskampf für die Schreezer geben könnte - und nicht zuletzt auch die Erfahrung aus der Vorsaison, als die Orange-Schwarzen gegen Röhrenhof den Klassenerhalt in der ersten Runde der Relegation eintüteten. Dieses Mal wollen die Schreezer aber schon eher Klarheit. In der kommenden Saison peilt man dann eine weniger nervenaufreibende Serie an. Dafür soll Andreas Schwedler - der neue Schreezer Coach - sorgen. Nach einer einjährigen Pause brennte der Lindenhardter bereits auf seine neue Aufgabe und geht den neuen Job mit viel Tatendrang an. Von der Begeisterungsfähigkeit des Ex-Schnabelwaiders verspricht man sich in Schreez Aufbruchsstimmung. Dass Andreas Schwedler hierfür der richtige Mann ist, hat er bereits in Lindenhardt und Schnabelwaid bewiesen. Und auch in Schreez scheint dies eine gute Lösung zu sein. Günther Pfaffenberger spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer Ideallösung: "Was besseres kann uns nicht passieren. Schwede ist bekannt dafür, dass er eine Mannschaft mitreißen kann." Nachdem zwischen Andreas Schwedler und dem Kreisklassisten in der Vergangenheit schon stets ein gutes Verhältnis bestand, kennt der neue Coach das Umfeld bereits und dürfte daher nur wenig Anlaufzeit benötigen. Als Spielertrainer sieht Günther Pfaffenberger den 47-Jährigen aber nicht mehr unbedingt: "Zusammen mit Heiko Weingessel (48) hätten wir dann die älteste Mannschaft in der Kreisklasse." Auszuschließen ist bei Andreas Schwedler aber nichts. In Sachen Fitness kann er schließlich immer noch mithalten. Und wohin geht die Reise für Basti Knop im Sommer? "Einen Plan B habe ich noch nicht. Aber ich bin offen für alles - ob in Bayreuth oder Kulmbach", lässt er vielmehr die kommenden Wochen auf sich zukommen. Nach über zehn Jahren als Trainer kennt er schließlich das Geschäft. Im Sommer will er sich dann mit dem Klassenerhalt aus Schreez verabschieden: "Ein bisschen Wehmut ist dann sicher dabei. Aber ich verspüre auch schon Vorfreude auf etwas Neues, auch wenn mir die Spieler mittlerweile an das Herz gewachsen sind."

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Im Vorjahr war Felix Wiemer (schwarz) in der Relegation gegen Röhrenhof einer Garanten für den Klassenerhalt. Dieses Mal wollen die Schreezer die Klasse ohne den Umweg über die Relegation halten. anpfiff.info
 
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