Zahlen, Daten, Fakten: Die Halbzeitstatistik der Kreisklasse 5
Donnerstag, den 28. Dezember 2017 um 11:20 Uhr
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Vierkampf um die Tabellenspitze und Spannung im Abstiegskampf: Die Kreisklasse 5 hatte in der Vorrunde jede Menge spannende Duelle zu bieten. Lange Zeit hatten dabei Teams wie Kirchahorn oder Weidenberg eine weiße Weste, ehe es dann auch die beiden Topteams erwischte. Zeit, etwas genauer auf die Ergebnisse der 16 Kreisklassisten zu schauen.
 
von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)
 

B wie Bad Boy

Oftmals vermutet man den klassischen Verteidiger oder den Abräumer vor der Abwehr in dieser Statistik weit vorne. Weit gefehlt: Mit dem Schnabelwaider Perparim Gashi und dem Preuschwitzer Florent Halimi stehen hier zwei Kicker, die eher für den feineren Fußball bekannt sind, mit neun gelben Karten weit vorne. Dahinter folgt mit acht Verwarnungen der Goldkronacher Nick Mertins. Aber auch den Heinersreuther Spielgestalter Philipp Dall hätte man aufgrund seiner fußballerischen Klasse nicht unbedingt unter den "Bad Boys" der Liga erwartet. Der Heinersreuther wurde im Saisonverlauf bisher sieben Mal verwarnt. 

D wie Dicht

Gleich drei Abwehrreihen erwiesen sich bislang als äußerst schwer zu knacken: So kassierte die Bayreuther Eintracht, Weidenberg und Kirchahorn nur knapp ein Dutzend Gegentore in der ersten Saisonhälfte. Das riecht nach einer guten Basis für eine Spitzenposition am Saisonende. Denn bekanntlich gewinnt die Defensive meist die Meisterschaft. Dieses Mal auch? Besonders auffällig dabei: Besonders auf der Oberen Röth präsentierte sich die Kolb-Elf äußerst stabil und kassierte nur zwei Gegentreffer in sieben Spielen. Ähnlich stark sind hier nur die Preuschwitzer, die auswärts erst sechs Gegentore hinnehmen mussten, aber kurioserweise auch selbst erst vier Treffer erzielten. Für große Sprünge reicht dies für die ASV-Elf nicht. Mit drei "weißen Westen" rangiert Schlussmann Hannes Mahr nicht wenig überraschend abermals unter den besten Keepern der Liga. Mit sieben Zu-Null-Spielen hat hier jedoch Eintracht-Keeper Thomas Baumann deutlich die Nase vorne. Es folgen der Kirchahorner Schlussmann Alexander Knauer und der Schnabelwaider Philipp Wölfel mit jeweils fünf Nullnummern.

D  wie Durchschnittsalter

Die FSV-Reserve musste immer wieder auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zurückgreifen. Das machte sich in der Statistik deutlich bemerkbar: Mit einem Altersdurchschnitt von 23,5 Jahren stellte die Landesligareserve die jüngste Elf der Liga - dicht gefolgt von den Mannschaften aus Donndorf (24,2), Trockau (24,3) und Schnabelwaid (24,4). Die ältesten Kicker kommen im Schnitt aus Ramsenthal (29,2), Röhrenhof (29,5) und Oberpreuschwitz (28,4). Auf die Leistung wirkt sich das Alter aber offenbar nicht aus: Denn während die Rasselbande von der Prellmühle mit drei Punkten der Abstieg in die A-Klasse droht, schielt die Bucksch-Elf auf das vordere Tabellendrittel. Dort war auch lange Zeit der Aufsteiger aus Schnabelwaid zu finden.

E wie Ersatzbank

Die Ersatzbank drückt kein Spieler gerne. Der FSV-Kicker Dominik Klose kam dabei in der Hinrunde am häufigsten von der ungeliebten Bank. Ein ähnliches Schicksal teilen aber auch andere Kicker wie Andre Pfaffenberger (Kirchahorn), die beiden Donndorfer Maximilian Schwarz und Pascal Wickles, die jeweils acht Mal erst im Laufe des Spiels mitkicken durften. Als erfolgreichster Joker erwies sich dabei aber der Schnabelwaider Christian Schreiner-Schelhorn, der nach seiner Einwechslung insgesamt drei Mal erfolgreich war. Da können nur noch die beiden Altenploser Janosch Wöhe und Max Müller mithalten. Beide bringen es jeweils auf zwei Jokertore.

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F wie Fair

Dass sich eine faire Spielweise meist auszahlt, beweisen die Kicker aus Kirchahorn: Der Tabellenführer kassierte lediglich 17 Mal gelb und kam in der Hinrunde ohne jeglichen Platzverweis aus. Die Scharnagel-Elf ist vor den Schreezern damit das fairste Team der Liga. Weitaus mehr Arbeit hatten die Schiedsrichter dagegen bei Spielen mit Schnabelwaider Beteilgiung: Der Aufsteiger ist mit insgesamt zehn Platzverweisen abgeschlagener Letzter in der Fairplay-Tabelle. In der vergangenen Saison stritten sich hier noch der ASV Oberpreuschwitz, der SV Heinersreuth und die SG Trockau um jenen Platz. Die Meisterschaft fuhr in der Vorsaison übringens Bavaria Waischenfeld ein und auch die Elf aus der Fränkischen Schweiz war am Ende die fairste Mannschaft. Gleich in einer Reihe von Partien gab es gleich eine zweistellige Anzahl von Verwarnungen: Die Teams aus Oberpreuschwitz und Schnabelwaid waren dabei gleich mehrmals vertreten.

F wie Führungstreffer

Der Führungstreffer ist meist die halbe Miete. Dem 1:0 kommt somit große Bedeutung zu. Als Spezialiste für den Führungstreffer erwies sich dabei bislang Patrick Philbert. Der Eintracht-Angreifer sorgte bisher vier Mal für die Bayreuther Führung. Mit drei Treffern kommt dem Kirchahorner Sven Baierlein hier nicht weniger Bedeutung für sein Team zu. Aber auch Fabian Blechschmidt (Goldkkronach), Thomas Herbrich (Weidenberg), Michael Sauerstein (Röhrenhof), Sebastian Schön (Seybothenreuth), Christian Schreiner-Schelhorn (Schnabelwaid) und Matthias Schwarz (Heinersreuth) sind meist diejenigen, die für ihre Mannschaften zuerst treffen. Eine besondere Abhängigkeit besteht allerdings bei der SG Trockau von einem einzelnen Spieler: Schließlich sorgte Spielertrainer Maximilian Held für knapp zwei Drittel der Treffer des Tabellenvorletzten. Ähnlich wichtig sind mit großen Abstand der Schreezer Jonas Friedrich (38%) und der Kirchahorner Sven Baierlein (35%), der auch in der Torschützenliste die Nase mit 14 Treffern vorne hat.

H wie Hattrick

Der absolute Toptorjäger kristiallisierte sich in der Vorrunde noch bei keiner Elf heraus. Setzte der Trockauer Maximilian Held letzte Saison mit 32 Saisontreffern noch Maßstäbe, läuft es in dieser Serie bei seiner Elf nicht mehr so rund. Aber auch bei den anderen Mannschaften verteilen sich die Treffer eher auf mehrere Köpfe. So wundert es nicht, dass kein Kicker mehr als einen Hattrick verzeichnen konnte. Dieses Kunststück gelang letztendlich aber immerhin acht Kickern. Jonas Friedrich (Schreez), Thomas Papiorok (Donndorf), Maximlian Held (Trockau), Pascal Jurk (Weidenberg), Daniel Ötter (Heinersreuth), Patrick Philbert (Eintracht), Martin Zeitler (Donndorf) und Stefan Strömsdörfer (Seybothenreuth) waren bislang je drei Mal in einer Begegnung erfolgreich.

H wie höchsten Siege

Richtige Schützenfeste waren in der Kreisklasse eher die Seltenheit. Das spricht für die Ausgeglichenheit der Liga. Lediglich die FSV-Elf kam angesichts von Personalproblemen gleich zwei Mal heftig unter die Räder: So hieß es am Ende gegen Trockau 4:9 und gegen Weidenberg gar 0:9 aus Sicht der Prellmühler. Aber auch Aufsteiger Seybothenreuth leistete sich im Saisonverlauf zwei Aussetzer und kassierte in Donndorf (3:6) und gegen Kirchahorn (2:7) zwei Klatschen. Anders als die Landesligareserve konnte sich der Aufsteiger jedoch mittlerweile wieder davon erholen und hat gute Chancen auf den Klassenerhalt. Der FSV-Elf gelang dagegen erst ein Sieg gegen Oberpreuschwitz. Beim Gastspiel in Seybothenreuth war jedenfalls nichts zu holen: Da gingen die Bayreuther ebenso deutlich mit 0:8 unter wie zuvor die Trockauer in Altenplos. Während der Vizemeister damit die offensivstärkste Elf stellt, erweist sich die FSV-Elf mit 75 Gegentreffern bislang als die Schießbude der Liga. 

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Gut jeder dritte Treffer geht bislang auf das Konto von Jonas Friedrich (schwarz). anpfiff.info


J wie Jugend

Die jüngsten Kicker kommen überraschenderweise von einem der ältesten Teams der Liga: Beim Aufsteiger drücken die Youngsters Lukas Kispert, Soner Seker und Marvin Kickel mit ihren 18 Jahren deutlich den Altersdurchschnitt nach unten. Beim FSV Bayreuth sind dagegen junge Gesichter wie die von Sven Timpel keine Seltenheit. Die Prellmühler setzen auf den eigenen Nachwuchs. Den sieht man auch in Kirchahorn gerne: Lucas Hümmer ist einer davon.

O wie Oldie

Nur mit jungen Kräften geht es aber auch nicht: Das beweisen die beiden Röhrenhofer Routiniers Thomas Tänzer (47 Jahre) und Jürgen Sauerstein (45), die ebenso noch regelmäßig ihre Fußballschuhe schnüren wie der Schreezer Heiko Weingessl, der mit 48 Jahren der Oldie der Kreisklasse ist. Für die Schreezer ist der Verteidiger mit seiner Erfahrung aber immer noch wertvoll. Den 40. Geburtstag haben aber auch schon der Seybothenreuther Spielertrainer Elvir Zekic (42) und der Ramsenthaler Dieter Löw (45) hinter sich. Beide Spieler ziehen sich aber langsam aber sicher aus dem aktiven Geschehen in der Kreisklasse zurück.

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Mit 48 Jahren immer noch für den SV Schreez am Ball: Heiko Weingessl. anpfiff.info


N wie Noten

Natürlich sind Bewertungen immer subjektive Entscheidungen und eine Mannschaft wurde häufiger, die andere seltener, benotet. Besonders hervor taten sich hier Kicker aus Donndorf und Altenplos, auch wenn mit dem Seybothenreuther Ersatzkeeper Alexander Kühnlein mit einem Notendurchschnitt von 1,5 ein Spieler an der Spitze steht, den man nicht unbedingt dabei auf der Rechnung hatte. Der Ex-Schreezer wusste jedoch in seinen vier Partien offenbar zu überzeugen und war ein guter Stellvertreter für Stammtorwart Andreas Chlistalla. Als wichtige Stützen erwiesen sich aber auch die drei Donndorfer Felix Meixner; Marvin Holtz und Schlussmann Jannik Stadter, die ebenfalls mit einer eins vor dem Komma in die Winterpause gehen. Das schafften auch die beiden Altenploser Manuel Bühl und Jannik Schneider.

R wie Remiskönige

Unentschieden sind zwar besser als nichts, aber besonders beliebt sind Punkteteilungen bei Spielern und Trainern nicht immer unbedingt. So geizten die Kreisklassisten auch damit entsprechend: Nur jede fünfte Partie endete mit einer Punkteteilung. Besonders häufig waren dabei die Teams aus Schnabelwaid (6), Seybothenreuth, Ramsenthal und die Eintracht (je 5 Mal) beteiligt. Dem Aufsteiger kommt damit der Titel des Remiskönigs zuteil. Auffällig dabei: Seybothenreuth und die Eintracht-Kicker spielen vor allem auswärts gerne einmal Remis. Während die Veilchen aber noch weiter auf ihren ersten Auswärtssieg warten, reichte es aber immerhin schon zu vier Remis auf fremden Plätzen. Die FSV-Reserve ist dagegen die einzige Elf, die bislang noch nie Unentschieden spielte. Dabei ist ein 2:2-Unentschieden bislang das häufigste Ergebnis. Bereits neun Mal endete so eine Partie in der Vorrunde.

S wie Strafstoßschütze

Milovan Glumac ist bislang der Mann für die ruhenden Bälle: Bereits drei Mal war der Weidenberger bisher vom Elfmeterpunkt erfolgreich. So oft wie kein anderer Akteur in der Kreisklasse, nachdem aber eine Vielzahl von Spielern immerhin schon doppelt trafen. Mit vier Treffern kommen die Elfmeterkönige bislang aus Donndorf und Weidenberg. Die häufigsten Verursacher war dagegen die Mannschaft aus Seybothenreuth, die FSV-Reserve sowie die Eintracht-Kicker. Jeweils vier Mal verwandelte der Gegner hier einen Strafstoß.

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