Eine Wiederholung der Vorsaison?: Knop: "Die Relegation wollen wir umgehen!"
Samstag, den 02. Dezember 2017 um 08:26 Uhr

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Das Novemberwetter konnte einem in den letzten Wochen die Laune schon einmal vermiesen. Den abgesagten Spielen trauert Bastian Knop jedenfalls schon nach. Denn just als bei seiner Elf gegen Altenplos der Knoten geplatzt war und die Personalsituation endlich besser aussah, machte Petrus den Schreezern einen Strich durch die Rechnung. So droht den Orange-Schwarzen als Tabellenzwölfter erneut die Relegation.

Von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

"Es wäre schön gewesen, wenn wir nach dem Altenplos-Spiel hätten nachlegen können", hätte Bastian Knop gerne noch die Partien gegen Seybothenreuth, Oberpreuschwitz und Donndorf gespielt. Denn nach dem überraschenden 4:3-Sieg gegen Titelkandidat Altenplos sah der Schreezer seine Elf vor einem möglichen Befreiungsschlag. Nach dem Semesterbeginn wären die Orange-Schwarzen endlich einmal komplett gewesen. Für die Schreezer Elf war dies in der Vorrunde alles andere als ein Normalzustand. "Bei uns weiß man nie so recht, woran man ist", ist die personelle Situation für Bastian Knop Woche für Woche eine Wundertüte. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. Da war es hin und wieder schon einmal knapp, auf der anderen Seite in den Begegnungen gegen Kirchahorn (1:6) und Goldkronach (1:6) aber auch schon mal recht deutlich. "Wir mussten da oft improvisieren", nimmt es Bastian Knop mit einer gewissen Routine.


Kollektivversagen gegen Heinersreuth

Oft wusste der Ex-Harsdorfer dabei nie so recht, was ihm erwartet: "Immer wenn ich ein schlechtes Gefühl hatte, ging es komischerweise danach gut." Das schlechte Gefühl hatte er so vor der Partie gegen Altenplos aber zurecht. Denn erst wenige Tage vor dem Auswärtsspiel versagte seine Elf gegen Heinersreuth in der ersten Halbzeit im Kollektiv und lag bereits bis zum Seitenwechsel mit 0:5 zurück. Bastian Knop sprach dabei sogar von der schwächsten Halbzeit der Schreezer in der Saison: "Da hat einfach alles gefehlt." Nachdem der 41-Jährige in der Kabine laut werden musste, gewannen die Orange-Schwarzen dann wenigstens noch die zweite Halbzeit mit 3:1 und konnte das Endergebnis mit 3:6 halbwegs erträglich gestalten. Am Ende gingen so auch die anfangs klar überlegenen Heinersreuther wenig erfreut vom Platz. Für die Partie gegen die im Aufwind befindlichen Altenplosern stimmte der Auftritt dennoch wenig zuversichtlich. Aber letztendlich kam es ganz anders: Die Schreezer sorgten schließlich für einen Überraschungscoup. "Wir sind heute einfach als Mannschaft aufgetreten und haben aus fünf Torchancen eben vier Tore gemacht", fasste der SV-Coach die letzte Partie des Jahres zusammen. Dabei plagten die Schreezer im Vorfeld erneut Personalprobleme. "Wir hatten gegen Altenplos kaum Wechselmöglichkeiten, so dass sich Alexander Schubert angeschlagen durch das Spiel schleppen musste. Das hielt ihn aber nicht davon ab, eines seiner besten Spiele abzuliefern", hatte der Ex-Mainleuser nach dem Sieg gut lachen. "Das hätte aber auch nach hinten losgehen können", weiß der Trainer aber auch um den schmalen Grat bei seiner Elf: "Jeder hat sich reingebissen."


"Uns fehlt da oft die Grundaggressivität!"

Jenen Biss zeigten die Schreezer in der Vorrunde aber eben nicht immer. "Uns fehlt da manchmal die Grundaggressivität", hat Bastian Knop ausgemacht. Zu zahm für den Abstiegskampf? Das will der Coach seiner Elf nicht unterstellen, aber manchmal wurde der Druck dann doch zu groß. So wie gegen Kirchahorn, als die Schreezer mit 1:6 erneut ordentlich unter die Räder kamen. Aber nicht immer hatte man gegen die Spitzenteams das Nachsehen. Altenplos lag der Knop-Elf dagegen ganz gut: Sechs Punkte aus Hin- und Rückspiel belegen dies eindrucksvoll. Damit ist Altenplos für die Schreezer so etwas wie das Waischenfeld des Vorjahres. Auch gegen den späteren Meister holte der Abstiegsrelegant die volle Ausbeute. "Aufsteiger liegen uns wohl", schmunzelt Bastian Knop. Davon gibt es aber maximal nur zwei. Die notwendigen Punkte müssen auch gegen andere Gegner geholt werden. Bastian Knop hat da schon mal eine eigene Rechnung aufgemacht: "Von den Punkten sind wir mit 15 im Soll. Wir brauchen 36 Punkte. Das sollte dieses Jahr reichen." In der Vorsaison mussten die Schreezer mit 32 Zählern den Umweg über die Relegation nehmen. Das will Bastian Knop diese Spielzeit möglichst vermeiden. Mit gutem Grund: "Das möchte ich umgehen. Denn so leicht wie im Vorjahr wird das nicht mehr. Dieses Jahr wird die Relegation um einiges schwieriger!"


Ausschau nach Verstärkungen

Das heißt es vor allem zu Beginn der Rückrunde im Frühjahr zu punkten, um nicht von Beginn an der Musik hinterherzulaufen. Die Gegner heißen dann Schnabelwaid, Eintracht Bayreuth und Trockau. Gerade gegen den Tabellenvorletzten steht dann viel auf dem Spiel. "Das wird wichtig, aber noch nicht vorentscheidend", nimmt der einstige Heinersreuther schon einmal den Druck von seiner Elf, aber dennoch weiß er um die Bedeutung des Sechs-Punkte-Spiels. In den vielen bevorstehenden Englischen Wochen lassen sich Niederlagen zwar schnell ausbügeln, zu viele sollten es in der Endabrechnung dann aber doch nicht sein. "Da wird es vor allem auf die Kaderbreite ankommen", ist sich Bastian Knop sicher. Für April sieht er seine Elf daher gut aufgestellt. Dennoch hält man im Hintergrund weiterhin Ausschau nach Verstärkungen in der Winterpause. "Wir sind umtriebig", gesteht der Schreezer Coach und hofft letztendlich auf den einen oder anderen Spieler, der seine Elf ein wenig unabhängiger von den Semesterferien macht. Die kosteten den Orange-Schwarzen in der Vorrunde schließlich schon genügend Punkte, nachdem man fast schon traditionell im ersten Teil der Saison nicht richtig in die Gänge kam. "So eine richtig Erklärung gibt es für das Phänomen nicht, aber in diesem Jahr lag es womöglich daran, dass wir nur eine kurze Pause hatten und zu Saisonbeginn ohne unsere Studenten auskommen mussten", versucht sich Bastian Knop dennoch. In der Rückrunde wird es nunmehr vor allem darauf ankommen, das Erbe von Niklas Gogoll, der nunmehr in Hummeltal die Fäden im Mittelfeld zieht, besser auszufüllen. "Eins zu eins ist er nicht zu ersetzen. Das muss uns noch stärker aus dem Kollektiv gelingen. Ich mache da keinem Spieler einen Vorwurf, aber da haben wir alle noch Luft nach oben", sieht Bastian Knop bei jedem seiner Spieler noch ein paar Prozent Steigerungsmöglichkeit. Das soll sich dann letztendlich auch in der Punkteausbeute niederschlagen - und das dann nicht nur gegen Altenplos.

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