Topspiel der Woche: Zwei verschiedene Welten! PDF  | Drucken |
Mittwoch, den 08. November 2017 um 19:45 Uhr

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In der Halbzeitpause drohte den Schreezern ein Debakel. Nicht nur der Schreezer Coach Basti Knop erinnerte sich dabei an die 0:9-Klatsche gegen Kirchenpingarten vor zwei Jahren erinnert. Aber so schlimm wurde es dann für die Heimelf dann doch nicht: Nach dem 0:5-Halbzeitrückstand konnten die Orange-Schwarzen die zweite Hälfte noch versöhnlich gestalten. Nur Punkte gab es dafür keine. Die nahm vielmehr die Gäste mit.

 

von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

 

Mit dem SV Schreez und dem SV Heinersreuth trafen im Nachholspiel zwei Tabellennachbarn aufeinander, die jedoch bereits vier Punkte in der Tabelle trennten. Für die Gäste war dies daher eine gute Möglichkeit, sich endgültig vom Tabellenkeller abzusetzen. Seit dem Trainerwechsel läuft es bei den Rot-Weißen schließlich wieder: 13 Punkte aus den letzten sechs Spielen und dazu der Sieg gegen die von Ex-Coach Marco Bogdanovic trainierte Glashüttener Elf - die Mannschaft hat sich unter Trainer Klaus Gebhardt wieder aus dem Tabellenkeller herausgearbeitet. Die Gäste gingen daher auch leicht favorisiert in die Partie. Denn die Schreezer, die zuletzt zwei Mal ihre Spiele absagen mussten, warten seit Ende September auf einen weiteren Dreier. Wollte die Knop-Elf aber den Anschluss an das Tabellenmittelfeld halten, musste sie gegen Heinersreuth gewinnen. Das sah auch SV-Coach Bastian Knop nicht anders, auch wenn ihm mit Heckmann, Wölfel und Sturmtank Veit drei Spieler fehlten. "Wir haben heute dennoch ein passable Aufstellung. Wir müssen gewinnen, sonst ist der Kontakt ins Mittelfeld erst einmal weg", war er dennoch zuversichtlich, den Dreier gegen Heinersreuth holen zu können. Sorgen macht ihm dabei allerdings die lange Pause von zweieinhalb Wochen: "Heinersreuth hat richtig gute Einzelspieler. Denen müssen wir die Spiellaune nehmen und defensiv gut stehen." Vorne hoffte der Schreezer Coach dann auf den Lucky-Punch durch Niklas Gerber, der Matze Veit vorne drin ersetzte. Einer dieser angesprochenen Heinersreuther Einzelspieler war allerdings nicht mit von der Partie: Philipp Dall schaffte es nicht rechtzeitig zum Spiel. Daher bildeten Häßler und Zeisel die Mittelfeldzentrale der Gäste. "Wir müssen hier den Kampf annehmen, sonst gewinnen wir hier keinen Blumentopf", war sich SVH-Spielleiter Stefan Zeitler im Vorfeld sicher. Im Falle eines weiteren Erfolges hätte sich das Thema Tabellenkeller für die Gäste erst einmal bis zum Winter erledigt: "Dann sind wir nach der Vorrunde wieder im Soll."

 

Schreez kommt böse unter die Räder

 

Aber das zwischen Vorgaben und Umsetzung dann doch oft Welten liegen, stellte die Schreezer Elf gleich in den ersten Spielminuten eindrucksvoll unter Beweis. Denn von alledem, was Bastian Knop seiner Elf mit auf dem Weg gegeben hatte, setzten die Gastgeber genau das Gegenteil um. Anstatt den Gästeelf die Spiellaune zu nehmen und die Zweikämpfe aggressiv zu führen, ließ man die Rot-Weißen spiel und nach Lust und Laune kombinieren. "Wir haben es Heinersreuth in der ersten Hälfte leicht gemacht", verzweifelte der Schreezer Coach angesichts der Vorstellung seiner Elf an der Seitenlinie: "Unser Zentrum war heute nicht existent!" Die Folge: Schon in der Anfangsphase kam die Gebhardt-Elf gleich zu einer Reihe von Möglichkeiten. Nietzold, Knaus und Monreal fehlte da jeweils nicht viel zum Torerfolg. Den Torreigen sollte dann jedoch erst Routinier Matthias Schwarz vom Elfmeterpunkt eröffnen, nachdem Verteidiger Heiko Weingessl auf der Torlinie zuvor nur noch mit der Hand retten konnte. Der Weckruf für die Heimelf? Nicht wirklich, vielmehr fanden die Gäste nun immer mehr Gefallen an der Partie und warfen die Tormaschine erst richtig an. Und die Schreezer Hintermannschaft leistete da mit kapitalen Böcken auch noch Schützenhilfe dabei. So konnte Christopher Zeisel mit einem sehenswerten Lupfer schnell auf 2:0 erhöhen, ehe Angreifer Daniel Ötter – teilweise unter freundlicher Mithilfe der Heimelf - einen lupenreinen Hattrick erzielen konnte. 5:0 zur Halbzeit: Den Schreezern drohte ein wahres Debakel. "Ich habe mich da schon an unsere 0:9-Pleite vor zwei Jahren in Kirchenpingarten erinnert gefühlt", resignierte Bastian Knop. Denn bei seiner Elf lief bis dahin alles falsch, was falsch laufen konnte. Dabei hatten die Orange-Schwarzen noch das Glück, dass Christian Knaus nur den Pfosten traf und nicht schon vor dem Seitenwechsel das halbe Dutzend voll machte. Zwischen beiden Teams lagen zu jenem Zeitpunkt mehr als nur ein Tabellenplatz, das war schon ein Klassenunterschied. Daran hatte auch der Schreezer Coach keine Einwände: "Das war von uns die schwächste Halbzeit bisher! Da hat einfach alles gefehlt!" Auf der Gegenseite verfiel Klaus Gebhardt aber angesichts des sicheren Sieges nicht in Überschwang: "Die erste Halbzeit war ganz in Ordnung." Der Ex-Geseeser hatte noch nicht genug und forderte auch weiter mehr Tempo von seiner Elf. Doch die Halbzeit kam jenen Vorhaben dazwischen.

 

Schreezer gewinnen die zweite Hälfte

 

"Ich musste in der Kabine laut werden", faltete Bastian Knop in der Halbzeitpause zusammen. Wenig verwunderlich angesichts der gebotenen kampflosen Vorstellung bis dahin. "Wir haben die Uhr dann wieder auf null gestellt und uns vorgenommen, wenigstens die zweite Halbzeit gewinnen, um das Ganze hier noch einigermaßen versöhnlich zu gestalten", verriet der Ex-Lindauer die Marschroute, die er seiner Elf mit auf dem Weg gab. Und siehe da: Auf einmal war mehr Laufbereitschaft im Spiel seiner Elf und die Heinersreuhter konnten sich nicht mehr so leicht durch die Schreezer Reihen kombinieren. Jetzt war die zuvor einseitige Begegnung eher ausgeglichen. "Mit so einem klaren Vorsprung ist es immer schwer, danach die Konzentration aufrecht zu erhalten. In der zweiten Hälfte hätte ich mir gewünscht, dass wir da weitermachen, aber wir waren letztendlich dann nicht mehr so druckvoll", stellte Gästecoach Klaus Gebhardt fest. Warum dem so war, dafür fehlte auch dem Fußballfachmann die richtige Erklärung dafür. Unterm Strich war nun einfach weniger Bewegung im Spiel seiner Elf. So kamen die Hausherren auf einmal zu guten Möglichkeiten: Aber Gerber, Meyer und Kolb fehlte noch das Zielwasser. Den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:5 markierte erst Jonas Friedrich, als er alleine auf den Gästekeeper Manuel Bursian zulaufen konnte. Nicht nur in jener Szene zeigte sich letztendlich, dass auch die rote-weiße Defensive durchaus anfällig war. Nur war die Partie trotz des Anschlusstreffers zu jenem Zeitpunkt schon lange entschieden. "Ich hatte nie das Gefühl, dass das Spiel noch in die Hose gehen könne", gestand Klaus Gebhardt, obwohl die Heinersreuther Elf darauf spezialisiert erscheint, einen sicheren Vorsprung zu verspielen. Aber dieses Mal war das 5:0 zur Halbzeit schon der sichere Sieg. Daran änderten auch die späten Tore von Niklas Gerber und Jonas Friedrich mehr. Christian Knaus hatte zwischenzeitlich das halbe Dutzend voll gemacht. Heinersreuth springt auf Platz acht Mit der zweiten Hälfte konnten dann auch die Gäste nicht zufrieden sein. Mit entsprechend unzufriedenen Gesichtern marschierte die Heinersreuther Elf dann trotz des Sieges vom Platz. Aber auch wenn man in der zweiten Hälfte nicht mehr an die starke Vorstellung der ersten 45 Spielminuten anknüpfen konnte, richtete Klaus Gebhardt dann den Fokus wieder auf das Wesentliche: "Das Spiel war für uns ganz, ganz wichtig! Die drei Punkte waren ein großer Schritt für uns!" Recht hatte er: Denn durch den Dreier machten die Rot-Weißen einen Sprung auf Platz acht und setzten damit ihre Aufholjagd fort. Zur Erinnerung: Noch vor zwei Monaten steckte man tief im Tabellenkeller fest. Ein längerer Aufenthalt dort droht dagegen nun den Schreezern, nachdem der Kontakt zum Mittelfeld auf fünf Punkte angewachsen ist und am Sonntag das Gastspiel in Altenplos auf dem Programm steht. "Wir können uns da jetzt nur an der zweiten Halbzeit hochziehen", versuchte Bastian Knop das wenige Positive an jenem Tag hervorzuheben. Dass sich die Schreezer den Nachmittag ganz andes vorgestellt hatten, daraus machte Vorstand Günter Pfaffenberger keinen Hehl.

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