Schreezer wanken nur kurz PDF  | Drucken |
Montag, den 29. Mai 2017 um 08:24 Uhr

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Relegation Kreisklasse Bayreuth-Kulmbach,

28.05.2017 SV Schreez - SV Röhrenhof 6:2 (3:2)

 

von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

 

Erst am vergangenen Mittwoch konnte sich der SV Röhrenhof im Entscheidungsspiel um Platz zwei mit einem 3:1-Sieg gegen den TFC Bayreuth das Ticket für die Relegation sichern. Nun wollten es die Sauerstein-Elf, die in der Rückrunde angesichts von vielen Verletzungen Kraft gelassen hatte, aber noch einmal wissen. "Das sind für uns nun Bonusspiele", ging Spielertrainer Jürgen Sauerstein die Partie aber gelassen an. Den Druck sah er vielmehr beim Gegner. Mit dem SV Schreez erwischte die Fichtelgebirgself dabei den womöglich schwersten Gegner im Lostopf. Denn in der Knop-Elf steckt durchaus Potential. Nur konnten die Orange-Schwarzen ihr Leistungsvermögen in der laufenden Runde nicht immer abrufen. Drei Unentschieden in den letzten Spielen verhinderten aber noch den Sprung auf Platz zwölf.

 

Nun galt es eben über den Umweg Relegation, die Klasse zu halten. Vor zwei Jahren benötigte der damalige A-Klassist jedoch drei Anläufe, um sich das Ticket für die Kreisklasse zu sichern. Dieses Mal wollten die Schreezer jedoch nicht so lange zittern. Daraus machte auch Basti Knop keinen Hehl: "Das wird heute ein dickes Brett! Röhrenhof ist eine disziplinierte Mannschaft. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einen Konter laufen." Von der Spielanlage sah der beide Mannschaften ähnlich veranlagt. Die Chancen sah der Ex-Harsdorfer daher bei 50:50: "Röhrenhof kommt mit Euphorie, wir spielen dagegen gegen den Abstieg und haben daher mehr zu verlieren. Ein frühes Tor wäre natürlich für uns wünschenswert!" Das galt es natürlich für die Röhrenhofer Elf, die auf Verteidiger Jens Bastobbe und Torwart Florian Dietel verzichten musste, möglichst zu vermeiden. Vielmehr setzte der Röhrenhofer darauf, dass der Sieg gegen den TFC seiner Elf einen weiteren Auftrieb verleihen sollte.

 

Wiemer duscht Röhrenhof kalt

 

Verhaltener Beginn der Schreezer, während die Röhrenhofer Elf offenbar den Schwung aus dem TFC-Spiel mitnehmen wollte und gleich den Weg nach vorne suchte. Müde schien der A-Klassist nach dem Mittwoch-Spiel jedenfalls nicht zu sein. Das Tor machten aber dennoch in der Anfangsphase die Schreezer. Auch wenn dabei etwas der Zufall halt, als Matthias Veit der Ball etwas glücklich vor die Füße fiel, der Angreifer aber nicht lange zögerte und mit dem rechten Außenrist zur Führung einschob. Ein Löwenanteil gebührte dabei einmal mehr Niklas Gogoll, der im Mittelfeld den Ball eroberte und die Szene erst einläutete, nachdem die Röhrenhofer Elf das runde Leder nicht klären konnte. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die SVR-Abwehr nicht den sichersten Eindruck hinterließ. "Wir sind gut in die Partie gekommen, fangen dann aber an, mit dem Fußball spielen aufzuhören", fasste Basti Knop die ersten 15 Spielminuten zusammen. Bis dahin hätten Niklas Gogoll und Alexander Schubert bereits noch einmal nachlegen können. Als dann auch noch Spielertrainer Jürgen Sauerstein nach 20 Spielminuten verletzt vom Feld musste, schien die Partie bereits für den SV Schreez zu laufen. Dachte man zumindest, bis Michael Sauerstein überraschend den Ausgleich markierte. Eine Unachtsamkeit der Schreezer reichte eben schon. Es sollte aber nicht die letzte gewesen sein: Denn nur drei Minuten später ließ Matthias Schlemmer die Rot-Weißen erneut jubeln. Röhrenhof hatte die Partie gedreht. "Das Problem war, dass wir zwei Mal nicht aufmerksam waren. Dann sind wir in ein Loch gefallen", sprach Felix Wiemer von einer schwachen Schreezer Phase. Aus der hätte man sich zwar postwendend nach dem einen oder anderen Röhrenhofer Abwehrschnitzer befreien können, doch Matthias Veit hatte im Spielverlauf nicht so viel Zielwasser wie in der Anfangsphase zu sich genommen und traf nur den Pfosten. Besser machte es da vor der Pause Teamkollge Niklas Gogoll, der eine Veit-Rücklage zum Ausgleich nutzte. Damit aber noch nicht genug: Sekunden vor der Pause brachte Felix Wiemer seine Elf mit einem Sonntagsschuss in den Torwinkel wieder in Führung, als er aus 18 Metern einfach einmal abzog. "Der 2:3-Gegentreffer fällt zudem zu einem psychologisch ungünstigen Moment", wusste Christian Nachtmann um die Auswirkungen des Treffers. Und auch Michael Hacker sparte nicht mit Selbstkritik: "Letztendlich haben wir uns zu viele individuelle Fehler geleistet und die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen." Anders die Gefühlslage natürlich beim Schreezer Coach: "Nach dem 1:2 hatte ich das Gefühl, dass uns die Partie aus der Hand gleiten könnte. Knackpunkt war dann sicherlich unser Sonntagsschuss zum 3:2 noch vor der Pause."

 

Der vierte Schreezer Treffer als Genickschlag

 

Von der kalten Dusche sollten sich die Röhrenhofer letztendlich nicht mehr erholen, auch wenn sie die Partie nach dem Seitenwechsel erst einmal wieder ausgeglichen gestalten konnten. Das war aber so von Basti Knop beabsichtigt: "Wir wollten tief stehen und den entscheidenden Konter setzen." Das gelang dem Kreisklassisten dann auch tatsächlich. Just in jener Phase, in der der Herausforderer nahe am Ausgleich dran war. Darwin Plewa fehlten dabei nur Zentimeter. Aber anders als bei den Schreezern landete sein Sonntagsschuss am Aluminium. Basti Knop reagierte und brachte nun Niklas Gerber. Damit bewies der Schreezer Coach ein glückliches Händchen, denn nur ein paar Minuten später war der Joker der wegweisende Spieler zum vorentscheidenden 4:2 durch Jonas Friedrich, der den Ball letztendlich über die Torlinie beförderte. Die Entscheidung! "Das 2:4 kassieren wir in einer Phase, in der wir eigentlich das 3:3 machen können. Das war letztendlich der Genickschlag", stimmte auch Michael Hacker dem zu. Die Partie war gelaufen. Röhrenhof glaubte bei hochsommerlichen Temperaturen nicht mehr an ein Fußballwunder und musste nun die Überlegenheit der Schreezer anerkennen. "Das 4:2 war daher immens wichtig und das Spiel damit durch", konnte die Knop-Elf in den letzten Minuten der Saison locker aufspielen. Felix Wiemer sprach sogar von einer Welle, auf der die Orange-Schwarzen letztendlich zum sicheren Sieg surften: "Nach dem 3:2 war der Siegeswillen bei uns wieder zurück. Der Gegner war nach dem Tor geschwächt. Wir schwammen danach auf einer Welle." Die brachte dem Kreisklassisten in der Schlussphase noch zwei weitere Treffer durch den bärenstarken Felix Wiemer und den nicht minder schlechteren Niklas Gogoll ein. Die beiden Mittelfeldstrategen machten im Relegationsduell letztendlich mit je zwei Treffern den Unterschied zwischen beiden Mannschaften aus. Aber nicht nur: "Wir haben uns hinten einfach zu viele Böcke geleistet", attestiert Christian Nachtmann den Röhrenhofern auch eine gößere Portion Eigenverschulden an der 2:6-Pleite.

 

Schreez bleibt drin

 

Letztendlich ging der Schreezer Sieg auch in Ordnung. Auch wenn sich die Knop-Elf immer wieder schwächere Phasen leistete. So wäre auch der nochmalige Ausgleich zum 3:3 für Röhrenhof drin gewesen. Aber mit etwas Fortune kippte die Begegnung dann für die Schreezer, die am Ende locker und leicht über die Ziellinie marschierten und für ein drittes Jahr Kreisklasse planen dürfen. Die Röhrenhofer, die eigentlich schon gar nicht mehr mit der Relegation gerechnet hatte, dürfen nun noch einmal gegen den ASV Laineck ran. Mit Verteidiger Jens Bastobbe und Stammkeeper Florian Dietel sollte die Hintermannschaft dann schon wieder sicherer stehen. Die Abwehrschnitzer kosteten den Rot-Weißen heute zumindest die Chance, die Partie länger offen zu halten. So war gegen die Schreezer Elf, die am Ende noch gute Torchancen liegen ließ, nichts zu holen. Vielleicht aber gegen schwächelnde Lainecker?

 

SV Schreez: Kühnlein Nic. 2,6, Reuschel 3,0, Behrndt 2,5, Kolb A. 2,8, Wille 3,0, Gogoll 2,0, Wiemer 1,8, Friedrich 2,8, Schubert 3,2, Meyer 3,5, Veit 2,3 / Chlistalla, Reuschel, Weingessl, Witthüser, Schön, Wölfel, Kolb (87.), Pensel Y. 2,9 (30.), Gerber 2,3 (62.)

SV Röhrenhof: Tänzer 3,4, Sauerstein J. 3,2, Müller Le. 4,2, Völkl S. 2,9, Bauer 4,2, Sauerstein M. 2,8, Hacker 4,1, Sauerstein D. 3,5, Wagner 3,3, Neuß D. 3,4, Schlemmer 3,0 / Riedelbauch, Walter, Lindner, Nachtmann C. 3,1 (20.), Blöm D. 3,4 (30.), Plewa 3,6 (53.)

Tore: 1:0 Veit (13.), 1:1 Sauerstein M. (24.), 1:2 Schlemmer (27.), 2:2 Gogoll (42., Veit), 3:2 Wiemer (45.), 4:2 Friedrich (65., Gerber), 5:2 Wiemer (83.), 6:2 Gogoll (90.) Gelbe Karten: Gogoll - Foulspiel (58.) / Hacker - Foulspiel (80.) Zuschauer: 200 | Schiedsrichter: Cengiz Gündüz (TSC 1910 Mainleus e.V.) 2,0

 

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