Kein Schreezer Tag! PDF  | Drucken |
Montag, den 28. November 2016 um 16:56 Uhr

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Kreisklasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 19. Spieltag, 27.11.2016

SSV Warmensteinach - SV Schreez 3:1 (2:1)

von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

Schon vor dem Spiel hatten die Gäste kein gutes Gefühl. Warmensteinach? "Die liegen uns nicht", erinnerte sich der Schreezer Coach Basti Knop an die letzten Duelle mit der Elf aus dem Fichtelgebirge. Doch die Orange- Schwarzen brauchten im Kellerduell genauso dringend die Punkte wie die Gastgeber. Das versprach auf der "roten Erde" daher viel Kampf und wenig spielerische Highlights. "Das wird kein Leckerbissen", sagte auch der Gästecoach voraus.

Für SSV-Trainer Andreas Di Franco war dies jedoch eher nebensächlich: "Wir müssen gewinnen - egal wie!" Auch unter der Regie des neuen Trainers wartete das Schlusslicht schließlich noch auf den ersten Sieg. Nach den jüngsten drei Spielabsagen konnte seine Elf die Zeit jedoch zur Regeneration nutzen. "Die Pause war natürlich nicht ideal. Aber wir wollten das Spiel durchziehen, nachdem wir schon drei Spiele nachholen müssen", mussten die Warmensteinacher quasi vor der Winterpause noch einmal ran. Der Hartplatz sollte ihnen dabei eher liegen als den Gästen. Personell konnte die Heimelf nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich im Tor drückte Trainer Andreas Di Franco etwas der Schuh. Für den erkrankten Schlussmann Christian Dressendörfer stand daher Christian Galda zwischen den Pfosten. Da hatten die Gäste mit den Ausfällen von Niklas Gogoll, Christian Bärwinkel und Dominik Heckmann schon größere Bauchschmerzen. Ausreden wollte Basti Knop wenige Tage nach seinem 40. Geburtstag aber nicht zählen lassen: "Bei so einem Spiel ist das Nebensache. Da geht es sowieso nur über den Kampf!" Und der ehemalige Harsdorfer wusste auf was es ankommen würde: "Wir müssen uns mit den Platzverhältnissen abfinden und verinnerlichen, dass das spielerisch heute nicht funktioniert. Ich hoffe, dass unsere Serie gegen Warmensteinach endlich einmal reißt."

 "Warmensteinacher Doppelschlag war tödlich!"

Doch danach sah es erst einmal nicht aus. Vielmehr zeigte die Heimelf von Beginn an mehr Biss und Entschlossenheit. Offenbar waren die Worte von Trainer Andreas Di Franco bei seiner Elf auf offene Ohren gefallen. Die Warmensteinacher schraubten das Tempo gleich hoch und legten den Vorwärtsgang ein. Die Gäste hatten damit so ihre Probleme: Schon im Spielaufbau leisteten sich die Schreezer gegen aggressive Gastgeber viele Ballverluste. "Mit der ersten Hälfte kann ich nicht zufrieden sein, da waren wir nicht mit 100 Prozent auf dem Platz und haben Warmensteinach spielen lassen", sah Basti Knop seine Elf in der Anfangsphase nur hinterherlaufen. Von der geforderten Entschlossenheit, hier drei Punkte mitzunehmen, war dagegen nur wenig zu sehen. Die Zweikämpfe entschied zumeist die Heimelf für sich. Über Lukas Herrmann und Thomas Reymann ging es dann meist schnell nach vorne. Die Schreezer wussten den Ansturm oftmals nur mit Hilfe eines Foulspieles zu bremsen. Die Folge: Viele Freistöße flogen Richtung Schreezer Tor. Zwar oftmals ungefährlich, aber auf Dauer konnte das nicht gut gehen. Erst nach einer Viertelstunde starteten die Gäste ihrerseits die ersten zaghaften Offensivbemühungen: Niklas Gerber traf nur das Außennetzt, ehe Yannick Pensel kurz darauf die überraschende Führung gelang. Die ansonsten sichere Warmensteinacher Abwehr war dabei einen Moment ungeordnet. "Warmensteinach war besser im Spiel. Unsere Führung war daher unverdient", analysierte Basti Knop und lag damit Gold richtig. "Das hätte unser Genickbruch sein können", musste Andreas Di Franco auf der Gegenseite kurz zittern. Aber schon nach wenigen Minuten sollte sich das Blatt wieder drehen. Denn einen der unzähligen Freistöße nutzte schließlich Andre Seidel zum Ausgleich. Aus Schreezer Sicht ein unnötiger Treffer. Und kurz darauf klingelte es gleich noch einmal, als die Warmensteinacher die Gäste massiv unter Druck setzten und Verteidiger Ilyas Wille im Strafraum den Arm zur Hilfe nahm. Die Folge: Strafstoß und die Warmensteinacher Führung durch Max Dörfler. Die ging nach dem Spielverlauf auch völlig in Ordnung. "Der Doppelschlag war tödlich für uns", war Basti Knop spätestens nach der Ampelkarte von Verteidiger Michael Kühnlein gar bedient. Jetzt drohten den Gästen endgültig in dem so wichtigen Spiel die Felle davon zu schwimmen. Einziger Wehrmutstropfen: Die Gäste konnten aus dem Spiel heraus nicht weiter nachlegen und hatten bei den Standards nicht noch einmal so viel Zielwasser getankt. Pascal Jurk vergab kurz vor der Halbzeit dabei die beste Möglichkeit der Hausherren. "Aus dem Spiel heraus hat uns aber die Cleverness gefehlt, das Spiel eher zu entscheiden", stellte Andreas Di Franco fest.

Schreezer wachen auf

Doch noch lagen die Gastgeber in Front. Das wollten die Schreezer im zweiten Abschnitt ändern. Und endlich merkte man es ihnen auch an. "In der zweiten Hälfte haben wir in Unterzahl wenigstens gekämpft und sind aufgewacht. Es war fast nur ein Spiel auf ein Tor", so Basti Knop. Davor hatte der Warmensteinacher Coach jedoch seine Elf in der Halbzeit gewarnt: "In der zweiten Halbzeit konnten wir jedoch nicht mehr an die ersten 45 Minuten anknüpfen. Das ist immer gefährlich, wenn der Gegner in Unterzahl ist. Da darf man den Gegner nicht unterschätzen." So lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Kampf. Chancen gab es nun auf beiden Seiten: Doch Thomas Reymann fehlten ebenso nur wenige Zentimeter zum Torerfolg wie auf der anderen Seite Alexander Kolb. Nach gut einer Stunde wagten die Gäste nun mehr und stellten auf eine Dreierkette um. Mit fortlaufender Spieldauer sollte sich das auch fast bezahlt machen. Aber letztendlich hatten die Schreezer nicht das Glück der Heimelf, als ein Wille-Freistoß durch Freund und Feind hindurch am Pfosten und schließlich in den Fängen von SSV-Schlussmann Christian Galda landete. Zuvor hatte der Keeper schon aus spitzem Winkel gegen Niklas Gerber geklärt. "Da fehlte uns heute einfach das Glück", haderte Basti Knop. Die Gäste zeigten sich von der vergebenen Großchance aber keineswegs beeindruckt und stürmten weiter. Warmensteinach war nun in der Defensive gefordert. Aber die SSV-Verteidiger machten einen guten Job und meldeten Torjäger Andre Band komplett ab. Als sich Ilyas Wille auf der Gegenseite kurz vor Spielende noch einmal ein Handspiel leistete, war die Partie dann zugunsten der Heimelf entschieden. Denn auch den zweiten Elfmeter verwandelte Max Dörfler sicher.

"So spielt kein Absteiger!"

Lange Gesichter beim SV Schreez: Wieder einmal hatten sich die Orange-Schwarzen quasi selbst geschlagen. Wie schon so oft in dieser Saison. "Da brennt der Baum jetzt richtig", war Basti Knop bedient: "Durch individuelle Fehler machen wir uns alles kaputt!" Des einen Leid, des anderen Freud: Denn auf der Gegenseite konnten die Warmensteinacher erstmals seit Ende September wieder einen Sieg feiern, zugleich der erste unter Coach Andreas Di Franco. "Das kann heute länger werden", so der Coach zur Sonntagabendplanung. Der Fichtelgebirgself fiel förmlich ein Stein vom Herzen. Dank des Dreiers ist der Anschluss an das hintere Mittelfeld wieder hergestellt, auch wenn man als Tabellenletzter überwintern muss. Aber der Auftritt macht Andreas Di Franco Mut: "So spielt kein Absteiger! Wir kommen da unten raus!" Fortsetzung: Im neuen Jahr.

SSV Warmensteinach: Galda 3,1, Hable 2,6, Bernt P. 3,0, Wilde 3,0, Göllner 2,6, Dörfler Ma. 1,9, Herrmann L. 2,4, Schreiber 2,4, Reymann 2,3, Jurk 2,8, Seidel André 2,3 / Gubitz A. I., Ernst, Brunner, Neukam 3,1 (39.), Peterson 3,0 (39.)

SV Schreez: Chlistalla 3,0, Reuschel 3,4, Kühnlein Mi. 3,4, Kolb A. 2,9, Wille 4,2, Behrndt 3,0, Pensel Y. 3,2, Friedrich 2,8, Gerber 2,4, Meyer 3,9, Band 4,1 / Kühnlein Nic., Kolb, Camacho 3,1 (59.), Wölfel 2,9 (31.), Veit (78.)

Tore: 0:1 Pensel Y. (17., Meyer), 1:1 Seidel André (24.), 2:1 Dörfler Ma., Handelfmeter (25.), 3:1 Dörfler Ma., Handelfmeter (89.)

Gelbe Karten: Seidel André - Meckern (42.), Dörfler Ma. - Foulspiel (61.), Herrmann L. - Foulspiel (75.) / Kühnlein Mi. - Halten/Trikotziehen (22.), Pensel Y. - Foulspiel (26.), Behrndt - Foulspiel (51.), Friedrich - Foulspiel (66.), Band - Meckern (72.) | Gelb-rote Karten: - / Kühnlein Mi. - Foulspiel (33.) | Rote Karten: - / - Zuschauer: 100 | Schiedsrichter: Udo Fritzsch (1. FC Trogen 1932 e.V.) 2,0

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