
Kreisklasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 29. Spieltag, 11.05.2025
SV Schreez - TSV 07 Bayreuth-St. Johannis 1:2 (1:1)
Für den TSV St. Johannis war es die letzte Gelegenheit, mit einem Sieg doch noch ins Ausstiegsrennen einzugreifen. Lange hatte die Elf von Jörg Pötzinger die Tabelle angeführt, ist dann aber nicht gut aus den Winterstartlöchern gekommen und musste zudem auf Kapitän Sebastian Nützel verzichten, der sich schwer verletzt hatte. Im Hinspiel beim 4:3-Sieg der Kanzer war der Abwehrchef mit drei Treffern noch der entscheidende Mann. Dagegen lief es bei der Heimelf zuletzt blendend. Nach dem Sieg im Gipfeltreffen gegen Engelmannsreuth ließen die Sippl-Schützlinge nichts mehr anbrennen und nahmen mit dem vierten Sieg in Folge auch die Punkte von der Prellmühle mit. Alles andere als ein Heimerfolg gegen die Bayreuther, denen sieben Mann fehlten, wäre deshalb eine Überraschung gewesen – auch wenn viele Spitzenreiter auf den letzten Metern Nervenflattern bekommen.
Der Spitzenreiter begann schwungvoll, holte gleich zwei Ecken heraus, aber Abschlüsse waren zunächst Fehlanzeige. Obwohl den Kanzern die Verunsicherung nach Niederlage und personalnot anzumerken war, versteckten sie sich nicht. Die Gastgeber verzeichneten zwar die erste Möglichkeit, als Tobias Wölfel aus halbrechter Position abzog. Aber die Gästespieler Elias kokoschka, der das Leder aus 16 Metern nicht richtig traf und der aufgerückte Verteidiger Leon Fleischmann, der seinen Kopfball zu hoch ansetzte, schnupperten ebenfalls am Torerfolg. Doch anschließend wurden die Torchancen zwingender. Sowohl Luca Sippl als auch Petersam tauchten alleine vor dem Keeper auf. Aber während der Schreezer knapp verzog entschied sich der Gästespieler für einen Querpass, der zu ungenau ausfiel. Dennoch fiel der erste Treffer aus heiterem Himmel. SVS-Verteidiger Hartung zog mangels Alternativen aus 25 Metern einfach mal an und die Kugel senkte sich hinter dem etwas zu weit postierten Gästekeeper zum 1:0 (31.) ins Netz. Aber die Freude währte nur kurz. Torwart Justin Schreiner konnte einen Distanzschuss nicht festhalten und Robin Petersam war zur Stelle und staubte zum 1:1 (2.) ab. Danach hätten beide Teams mit einer Pausenführung in die Kabine gehen können. Petersam wurde vom herausstürzenden SV-Torwart gestoppt und auf der anderen Seite trat Andre Sippl in aussichtsreicher Situation auf die Kugel und stürzte nahe des Elfmeterpunktes - bezeichnend für den gebrauchten orangeschwarzen Tag.
Torschütze Simon Hartung konnte sich nur kurz freuen.
Obwohl die Gastgeber auch nach dem Wechsel deutlich mehr Ballbesitz verzeichneten - so richtig gefährlich wurde es selten. Die Brüder Andre und Luca Sippl setzten bei ihren Schussversuchen deutlich zu hoch an. Wesentlich präziser hatte Außenverteidger Alexander Prihodovsky sein Visier eingestellt. Erst marschierte der Kanzer durch das Mittelfeld und als er nicht attackert wurde, zog der 21-Jährige einfach einmal ab - und das Leder landete zum 1:2 (58.) im linken oberen Eck. "Die Abwehrarbeit ist nicht nur Sache der Viererkette, sondern auch der Leute davor", grollte der Schreezer Coach. Jetzt stand seine Mannschaft unter den Augen von mehreren Engelmannsreuthern, deren Spiel ausgefallen war, unter enormen Druck, während sich die Pötzinger-Schützlinge einigelten und Beton anrührten. Doch dem bisherigen Spitzenreiter fiel wenig ein. Nur als Andre Sippl einen Schnittstellenpass auf den eingewechselten Lukas Wild spielte und der mit seinem Schlenzer knapp verzog, lag der Ausgleich in der Luft. Ansonsten war es wie beim Handball. Die Schreezer spielten von der linken auf die rechte Seite und umgekehrt um den Strafraum, ohne die Lücke zu finden. Und die Uhr lief unerbittlich, während die TSV-Verteidiger immer wieder ein Bein dazwischen brachten. Am Ende war den Platzherren die Enttäuschung ins Gesicht gemeisselt.
Yannick Sommerer (li.) kommt vorbei, aber nicht zum Abschluss.
Es wird jetzt Aufgabe von Spielertrainer Andre Sippl sein, seine Mannschaft wieder aufzurichten und gut auf das letze Spiel und dann vielleicht auf die Relegation vorzubereiten. Dass Engelmannsreuth seinen Matchball gegen Mistelbach zur Meisterschaft nutzt, bezweifelte am Sportplatz an der Autobahn niemand. Freilich ist selbst Platz 2 noch nicht sicher, denn in der Saas ist am kommenden Wochenende längst noch nicht gewonnen. Und sollte Schreez erneut straucheln, sitzen die Bindlacher und Kanzer in den Startlöchern.
SV Schreez: Schreiner 2,7, Reuschel 3,4, Opel Michael. 2,9, Zimmermann J. 2,8, Hartung 2,5, Pensel Y. 3,3, Buch 3,0, Sippl 2,7, Sippl L. 3,2, Sommerer 3,3, Wölfel 3,0 / Peller, Opel H., Dressel To., Frankfurth (82.), Wild L. 3,2 (74.)
TSV 07 Bayreuth-St. Johannis: Zehendner 2,2, Hügerich 2,2, Nayebasadollah 2,5, Fleischmann 2,5, Hofmann 2,5, Prihodovsky 2,2, Hacker 2,7, Kokoschka 2,7, Hacker Y. 3,2, Schulze 2,8, Petersam 2,7 / Küfner F., Raphael 3,0 (56.), Loch (83.), Küfner K. (81.)
Tore: 1:0 Hartung (32.), 1:1 Petersam (33.), 1:2 Prihodovsky (65.)
Gelbe Karten: - / Schulze - Foulspiel (76.)
Zuschauer: 120 | Schiedsrichter: Heiko Hoffmann (TSV Himmelkron ) 2,6
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