Topspiel der Woche: Auf des Messers Schneide
Montag, den 23. August 2021 um 07:57 Uhr
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A-Klasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 6. Spieltag, 22.08.2021

SV Schreez - ASV Laineck  3:2 (0:0)

von Hans-Jürgen Wunder (www.anpfiff.info)

Ausgerechnet vor dem Spitzenspiel mussten die Lainecker ihre erste Niederlage hinnehmen und unterlagen der Kirchenlaibacher Zweiten am Mittwoch mit 1:2. Spielertrainer Patrick Götschel führte das insbesondere auf die nachlässigen Chancenverwertung zurück, rechnete sich aber beim Spitzenreiter durchaus etwas aus. „Man muss uns erst einmal schlagen“, meinte der mit ungetrübtem Selbstvertrauen. Allerdings spielten die Schreezer bisher eine herausragende Serie, gewann alle fünf Spiele und das teilweise in eindrucksvoller Manier. Mit 25 Treffer in fünf Partien lief bisher auch die SV-Offensive auf Hochtouren. Letztlich standen sich auch die beiden besten Torjäger der Liga gegenüber – auf der einen Seite Christoph Neuner, der es bereits auf 15 Einschüsse gebracht hat und auf der anderen Seite Daryl Mackall, der es auf sechs Treffer brachte. Freilich vermissten sie so manchen Kollegen an ihrer Seite. Bei den 'Gastgebern musste sich sogar Spielertrainer Ingo Scharnagel wegen einer Zerrung mit der Rolle an der Seitenlinie zufrieden geben.


Wenig los

 

Den Gastgebern merkte man die sechs Ausfälle an, denn sie kam nur schwer ins Spiel. Torjäger Christoph Neuner wurde von Murat Kobal zunächst eng markiert und ASV-Spielertrainer Patrick Götschel dirigierte seine Abwehr recht umsichtig, so dass viele Chancen schon im Ansatz vereitelt wurden. Nur als der Schreezer Moritz Weidl über die rechte Seite durch war (17.) und knapp verzog, war ein Treffer für die Heimelf möglich. Während der Gastgeber - bis auf die beiden Möglichkeiten von Tobias Wölfel (21. und 37.) - kaum Torgefahr ausstrahlten, kam Laineck immer besser ins Spiel. Spielertrainer Patrick Götschel versuchte es zweimal aus der Distanz, setzte aber jeweils zu hoch an. Kurz vor der Pause kamen dann die beiden Torjäger langsam auf Betriebstemperatur. Erst setzte sich Daryll Mackall auf der rechten Seite durch und verfehlte den Kasten bei seinem Flachschuss (39.) nur knapp. Und dann zog der einheimische Christoph Neuner unwiederstehlich von der Mittellinie an, visierte das lange Eck (44.) an und verfehlte ebenfalls nur um Zentimeter. Allerdings hatte der Spitzenreiter noch reichlich Luft nach oben, während die Lainecker bis zum Pausentee sogar ein leichtes Übergewicht hatten.

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Kleiner Haken: Benjamin Hertel (re.) gegen Lukasz Winiarski .


Zufall steht Pate

 

Nach dem Wechsel wurde es deutlich lebhafter. Es waren nur wenige Minuten gespielt, das probierte es Nico Schiller in zentraler Position, traf aber das Leder nicht voll. Doch die Kugel gelangte zu Christoph Neuner, der reaktionsschnell und entschlosssen abzog und das 1:0 (53.) markierte. "Der stand doch zweieinhalb Meter im Abseits", machte Gästetrainer Götschel nach der Partie seinem Ärger Luft. Doch es kam für seine Mannschaft noch ärger, als ASV-Abwehrmann Alca Fatih auf dem inzwischen regennassen Geläuf ausrutschte, sich Neuner die Kugel schnappte und umgehend zum 2:0 (69.) versenkte. "Damit hätte das Ding eigentlich erledigt sein müssen", kritisierte Ingo Scharnagel seine Mannschaft, die im weiteren Verlauf immer mehr die Spielkontrolle einbüßte. Sein Lainecker Kollege Götschel rückte jetzt ins Mittelfeld auf und sorgte mit dafür, dass der Druck der Gäste zunahm - die prompt mit dem Anschlusstreffer belohnt wurden. Allerdings war der Querschläger eines Schreezer Verteidigers, der bei Torjäger Daryl Mackall landete, auch etwas den widrigen Wetterbedinungen geschuldet. Der Lainecker schloss kaltblütig zum 2:1 (76.) ab. Der Zufall führte auch beim Ausgleich die Hand. Denn eigentlich nahm Sahin Mizmizlioglu selbst den Kasten ins Visier. Doch das Spielgerät wurde abgefälscht und landete erneut bei Mackall, der es aus Nahdistanz unter die Latte beförderte. Der Schreezer Keeper Justin Schreiner war zu diesem Zeitpunkt nach einem Zusammenprall mit dem Stürmer bereits angeschlagen und musste nun vorzeitig raus. Sein Nachfolger hatte gleich riesiges Glück, denn der eingewechselte Daniel Gwathney stand in den letzten Minuten völlig frei vor dem Kasten, schoss aber aus sieben Metern am Tor vorbei. Der finale Schlag war dann erneut Christoph Neuner vorbehalten, der einen Ball über die Kette erlief, den Torwart überlupfte und das Leder nur noch über die Linie zum 3:2 (90.) drücken musste.

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Moritz Weidl (re.) entwischt Patrick Götschel. 
 
Weiter ohne Fehl und Tadel
 

Der Schreezer Jubel nach dem Lucky Punch war natürlich riesengroß. "So ein Glück hast du nur, wenn du vorne stehst", strahlte Trainer Ingo Scharnagel. Die Lainecker erwiesen sich als schwerer Gegner und hätten durchaus auch selbst die drei Punkte einsammeln können. Jetzt geht es für die Bayreuther darum, nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren.


SV Schreez: Schreiner 2,5, Nützel 2,8, Hertel B. 2,6, Reuschel 3,2, Walter 2,3, Schiller T. 2,7, Weidl 2,8, Neuner 1,5, Schiller N. 2,9, Wölfel 2,1, Tanner 2,5 / Trautner, Bär, Wolff C., Neuner (82.), Opel Michael. 2,5 (48.), Lugert (86.)
 
ASV Laineck: Steeger 2,5, Kobal 2,7, Götschel P. 2,8, Carta 2,9, Mittag 2,7, Mizmizlioglu 3,4, Alca F. 2,9, Winiarski I. 3,3, Engelbrecht 2,8, Holt 3,2, Mackall 2,0 / Schwarz, Gwathney Daniel. (79.), Wörle 3,3 (63.)
 
Tore: 1:0 Neuner (51., Schiller N.), 2:0 Neuner (69.), 2:1 Mackall (76.), 2:2 Mackall (84., Mizmizlioglu), 3:2 Neuner (90., Wölfel)
Gelbe Karten: Schiller N. - Foulspiel (56.) / Götschel P. - Foulspiel (60.)
Zuschauer: 75 | Schiedsrichter: Reinhold Deinhardt (TSC Pottenstein) 2,3
 
Stimmen zum Spiel:
 
Fatih Alca (ASV-Mittelfeldmann)
"Nach der Aufholjagd haben wir die Chance auf das 3:2. So kann Fußball sein. Wenn wir das Tor machen, haben wir die Punkte. so kommt ein langer Ball und du kassierst das entscheidende Tor." 
 
Patrick Götschel (Lainecker Spielertrainer)
"Beim 1:0 war der Torschütze zweieinhalb Meter im Abseits. Am Ende machen wir das Tor nicht. In so engen Spielen ist das eben entscheidend."
 
Ingo Scharnagel (SV-Spielertrainer)
"Nach dem 2:0 muss das Ding normalerweise erledigt sein. Leider haben wir dafür gesorgt, dass Laineck Oberwasser bekommt. Mit dem angeschlagenen Torwart war es aber schwierig. Ich frage mich, warum wir so reingedrückt wurden. Aber wir haben glücklicherweise ja noch einen Christoph Neuner."
 
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