Abschied im Sommer: Schwedler: "Mein Herz ist noch orange-schwarz" PDF  | Drucken |
Montag, den 12. April 2021 um 06:27 Uhr
altEs sieht ganz danach aus, dass Andreas Schwedler der große Erfolg zum Abschied noch versagt bleibt. Zwar liegen seine Schreezer punktgleich mit dem TSV Obernsees an der Tabellenspitze, aber bei der Quotientenregelung würde der direkte Vergleich den Ausschlag für den Konkurrenten geben. Dennoch hofft der 50-Jährige noch für seinen aktuellen Verein, bevor es für ihn nach Lindenhardt geht. 
 
Von Hans-Jürgen Wunder (www.anpfiff.info)
 
"Die Schreezer sind eigentlich nie als Meister aufgestiegen, sondern immer nur als Zweiter", berichtet Andreas Schwedler mit Blick auf die Vereinshistorie. Und auf diesem undankbaren Tabellenplatz befindet er sich mit seinen Schützlingen auch in der Zeit des ewigen Wartens, im zweiten, bereits fünf Monate währenden, Lockdown. Mit jedem Tag, an dem sich am Infektionsgeschehen nichts zum Positiven ändert, schwinden die Chancen, dass in der nun schon eineindreiviertel Jahre währenden Saison noch einmal gespielt werden kann. Und sollte der Ball nicht mehr rollen, wird es nichts mit einem erneuten Aufstieg der SV-Kicker, denn eine Relegation ist in den Notfallplan bislang nicht vorgesehen. Dazu müssten alle Partien ausgetragen oder gewertet sein. "Wir würden natürlich gerne zu Ende spielen. Aber auch Obernsees wäre ein verdienter Meister", sagt er ohne Groll.
 
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Der Treffer von Alexander Track (li.) reichte nicht, um im Spitzenspiel etwas mitzunehmen. anpfiff.info

Ohne Sturm angetreten

Ein Grund, warum die Schwedler-Elf das Nachsehen hat, war die 1:2-Niederlage im direkten Vergleich gegen Obernsees. "Wir haben viele Studenten. Wirklich klasse Leute, die teilweise schon Bezirksliga gespielt hatten. Aber in dieser Partie mussten wir gleich auf drei unserer besten Torschützen verzichten", erinnert sich der 50-Jährige mit etwas Wehmut. Während  Tobias Wölfel verletzt war, weilten Niklas Gerber und Jonas Friedrich nicht am Studienort. "Wenn ich selbst mitkicken musste, haben wir ohnehin nie etwas gerissen", meint er selbstironisch. Trotzdem hatte der frühere Kreisklassist vor dem Restart Anfang Oktober alle Trümpfe in der Hand, nachdem der direkte Konkurrent eine Woche vorher gegen den SV Mistelgau 2 nicht über ein 2:2-Remis hinausgekommen war. "Ich habe im Vorfeld noch zu anpfiff.info gesagt, dass die Meisterschaft wohl durch einen Patzer entschieden werden wird." Den sich seine Mannschaft dann bei der 2:3-Niederlage in Donndorf prompt leistete. "Ich mache da meinen Jungs überhaupt keinen Vorwurf. Eine Woche vorher haben wir im Ligapokal gegen die noch mit 3:0 gewonnen und waren gut bestückt. Doch in dieser Partie sind wir dann mit dem letzten Aufgebot angereist." Damit bleibt den Schreezern nur noch die Hoffnung, dass es noch ein paar Spiele gibt und Obernsees dann Federn lässt. "Mein Herz schlägt bis zuletzt orange-schwarz, denn Schreez ist schönes Fleckchen", unterstreicht er seine Verbundenheit mit dem Verein.
 
Noch keine Planung

"Ich wollte meinen Kleinen in den ersten beiden Jahren aufwachsen sehen, nachdem ich es bei den anderen Kindern verpasst hatte", nennt der selbstständige Dreher die Gründe, warum er frühzeitig seinen SV-Abschied zum Saisonende signalisiert hatte. Doch dann kam Corona und der 50-Jährige hatte genügend Zeit für seine Familie. "Heute hätte ich mir durchaus vorstellen können, dass ich weitermache. Aber die Schreezer haben mit meinem Nachfolger Ingo Scharnagel einen guten Griff gemacht." Also geht Andreas Schwedler zum Ex-Verein SV Lindenhardt, der sein Comeback auf die Fußballbühne plant, bei der er aber noch nicht in die Planungen einbezogen ist. Zudem wehrt sich der gebürtige Weimarer vehement gegen die Bezeichnung Spielertrainer, wenn es um seine Person geht. "Ich bin eigentlich der, der reinschreit. Das schließt nicht aus, dass ich ab und zu selbst mitspiele, wenn Not am Mann ist. Mir wäre es aber am liebsten, wenn das in der B-Klasse gegen ganz schwache Gegner passieren würde."
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